Pößneck - Kaffee mit Haltung

Shownotes

In dieser Folge spricht M.Kruppe mit zwei Vertretern des fünfköpfigen Teams hinter der Denkma(h)l Rösterei in Pößneck über die „wahnwitzige Idee“ im ländlichen Raum Thüringens ein veganes Café zu eröffnen. Außerdem gehen wir der Frage nach, wie die Rösterei entstand und was es damit überhaupt auf sich hat.
Zudem sprechen wir über soziales Engagement im SOK und über Kaffee-Kultur regional wie global.

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00:00:08: Ostwärts, ein Spaziergang durch den Saale-Orla-Kreis.

00:00:13: Ein Podcast der Volkshochschule Saale-Orla-Kreis gefördert vom Thüringer Ministerium

00:00:19: für

00:00:19: Bildung, Wissenschaft

00:00:21: und Kultur.

00:00:28: Und damit herzlich willkommen zu einer weiteren Folge Ostwärts, ein Spaziergang durch den Saale-Orla-Kreis.

00:00:34: Heute wieder eine besonders großartige Folge, wie ich jetzt schon im Vorfeld sagen kann, definitiv, denn eine Rösterei in der Provinz.

00:00:42: Ob sich das lohnt, das habe sicherlich nicht nur ich mich gefragt, als ich von diesem Unterfangen erfahren habe und zugegeben.

00:00:50: Da ich ja nun lange, lange nicht mehr im Seiler-Orla-Kreis lebe, habe ich es bislang auch noch gar nicht geschafft einen Blick in die Denkmalrösterei zu werfen.

00:00:58: Und wenn... der Kaffeekrümel nicht zum Röster kommt, dann muss eben der Röster höchstpersönlich eben mal den Krümel aufsuchen.

00:01:05: In diesem Sinne freue ich mich auf eine ganz besonders, wie gesagt, schon ganz besonders kräftige Folge von Ostwärts mit den Machern hinter eben jener Denkmal-Rösterei, die sich vor einigen Jahren in der Pösnecker-Shed-Halle angesiedelt hat und sage, moin Toni, hallo Felix, schön, dass

00:01:22: ihr da seid.

00:01:23: Moin, moin, moin.

00:01:24: Im Grunde... müsste ich ja eigentlich nur eure Webseite vorlesen und die Zuhörerinnen und Hörer werden bestens informiert.

00:01:32: Also so eine fantastische Webseite.

00:01:34: Aber das ist ja nicht der Sinn eines Podcasts, irgendwas vorzulesen, sondern der Sinn ist ja, miteinander zu sprechen.

00:01:40: Und normalerweise steige ich an dieser Stelle auch direkt ins Thema ein.

00:01:44: Würde euch aber bitten, weil ich so viel Persönliches jetzt gar nicht im Vorfeld vorbereiten wollte, euch was jetzt mal kurz selbst vorzustellen.

00:01:52: Genau, ich bin Felix, wie du so schön auch schon eingeleitet hast.

00:01:57: Ich bin ein dreißig Jahre jung, komme ursprünglich gar nicht aus Thüringen, also auch nicht auf unserer Ola Kreis logischerweise, sondern ich bin gebühltiger Bayer.

00:02:06: Hört man gar nicht.

00:02:07: Ja,

00:02:07: ist gut abtrainiert, aus mehreren Gründen, also einmal zu meinem Background.

00:02:12: Ich habe, genau, ich bin in Bayern groß geworden, bis ich achtzehn war, bis ich mein Abi gemacht habe und bin dann nach Australien, weil ich dachte, okay, nach dem Abitur, bevor der Ernstes Lebens losgeht, will man noch... Freiheit und was von der Welt sehen.

00:02:25: Ja.

00:02:25: Und bin dann da mit einem Kumpel eben nach Australien und hab dort relativ schnell den Toni und den Christian, ist der dritte bei uns im Bunde, kennengelernt und getroffen und haben dann einmal die Ostküste von Australien bereist und zusammen gearbeitet und ja eigentlich jeden Tag zusammen verbracht und gelebt, kann man sagen.

00:02:42: Daraus ist eine fassbare Freundschaft entstanden.

00:02:45: Das Ganze ist jetzt ja zwölf Jahre her.

00:02:50: plusminus und ja genau und jetzt sitze ich zwölf jahre später hier in pösnek mit mit meinen zerbisten freunden und habe eine kaffeerüste reibt.

00:03:00: das ist Ganz verrückte Geschichte.

00:03:02: Darauf werden wir gleich auch eingehen.

00:03:03: Also, ich bremst dich kurz aus.

00:03:04: Ja, sehr gerne.

00:03:05: Wenn wir dich erst mal noch in den Fokus rücken können, dann steigen wir ins Thema ein.

00:03:08: Ja,

00:03:08: cool.

00:03:09: Ja, ich bin der Toni.

00:03:10: Ich bin ein dreißig Jahre alt.

00:03:12: Ich bin zehn Tage älter als Felix.

00:03:15: Komm aus der Region, aus Miesitz, bei Triptis, im Salle Ollerkreis.

00:03:18: Genau.

00:03:19: Da haben meine Eltern ein kleines Hotel.

00:03:21: Jedoch wollte ich nie in die Gastro, weil ich gesehen habe.

00:03:23: ... von Kind auf, was das mit dir macht,

00:03:27: ... ...

00:03:28: hat richtig gut geklappt.

00:03:31: Hab eine Lehre zum Bankaufmann gemacht in der ... ... Kreissparkhasse Salle Oller und ... ... bin auch, wie gesagt, dann nach der Ausbildung noch ein bisschen ... ... gejobbt in der Sparkhasse und dann ... ... sofort los nach Australien mit Christian zusammen damals ...

00:03:44: ...

00:03:46: nach zwei Wochen Felix kennengelernt und ... Ja, jetzt sind wir hier in Pösnäck, nah bei der Welt und Röstenpaffina.

00:03:52: Das mit dem Reisen und mit der Welt, da gehen wir auf jeden Fall jetzt im Laufe des Gesprächs noch ein.

00:03:57: Ich würde es erst mal nur ganz, ganz grob versuchen zu umreißen, was wir meinen, wenn wir über die Denkmal-Rösterei sprechen.

00:04:05: Also was ist das Konzept hinter diesem Business?

00:04:08: Also prinzipiell, so wie es jetzt ist, hat das drei Standbeine das Unternehmen.

00:04:14: Klar, Rösterei, wie es Name schon sagt.

00:04:16: Dann haben wir noch einen Kaffee mit dabei angeschlossen und eben die Eventlocation.

00:04:20: Also wir machen Events, Kaffee und größten Kaffee.

00:04:23: Und du hast ja auch anfangs schon gesagt, die Chatteile ist unser Zuhause.

00:04:26: Daher gehend ist es auch so, ja, von der Lage her gegeben, dass wir diese drei Standbeine haben.

00:04:32: Die Grundidee war aber eigentlich Kaffee rüsten.

00:04:35: Die Grundidee war, eine Rösterei aufzuziehen und für die Firma von Christian Automatenservice Sennvier in Pösenheck Kaffee zu rösten.

00:04:43: Ach, daher

00:04:43: kommt die Verbindung.

00:04:44: Ja, ich verstehe.

00:04:47: Und wir wollten letztendlich einfach... Kaffee rösten und an den an den Endverbraucher auch ankommen über Supermärkte, über auch Offices B to B. Das

00:04:57: erklärt das mal bitte für die Hörer und Hörer, was B to B ist.

00:05:00: Ja, Business to Business.

00:05:01: Also unser Kaffee gibt es auch, unseren Kaffee gibt es auch teilweise in Büros, wo der Chef sozusagen sagt, meinen Mitarbeiter möchte ich was Gutes tun und da wird lieber Denkmal Kaffee eingekauft statt Industrie Kaffee

00:05:15: sozusagen.

00:05:16: Auch darauf gehen wir auf jeden Fall speziell noch ein.

00:05:20: Ich sag's mal so, solche Unternehmen, so ein Business, das kenne ich von großen Städten, das kenne ich von Leipzig, wo ich erlebe, das kenne ich von Hamburg, das kenne ich von Berlin, man könnte jetzt München sagen oder andere größere Städte, aber wir sind hier in Pürseneck, wir sind hier in der thüringischen Provinz.

00:05:36: War euch das bewusst?

00:05:39: Ist es überhaupt ein Risiko, das hier in so einer Gegend aufzuziehen?

00:05:43: Der Grundgedanke war, genau das hier zu machen, um auch so ein bisschen dem demografischen Wandeln gegenzuwirken, denn wir wollen hier irgendwas aufbauen und wir wollen ja etwas aufbauen, was nachhaltig ist und wo durch auch teilweise jüngere Leute auch hier bleiben letztendlich.

00:05:59: Wir haben hier irgendwo Arbeitsplätze geschaffen, haben einen Aushilfenpool von zum Beispiel zehn Personen, welche alle aus der Region kommen und hier auch ihre ersten Schritte im Berufswert machen und das war uns etwas ganz Wichtiges und was auch besonders sein, dass wir das hier in der Provinz groß machen, wo wir auch herkommen.

00:06:19: Ja, ja.

00:06:20: Wie viele Mitarbeitende habt ihr fest?

00:06:22: vier fest angestellte und wie gesagt der Aushilfenpool von zehn Personen.

00:06:25: Was

00:06:25: heißt denn Aushilfenpool?

00:06:26: Sind das Menschen die abrufbar sind, spontan oder wie muss ich mir das vorstellen?

00:06:30: Es

00:06:30: sind Schülerinnen, meistens Schülerinnen, Studenten aus der Region, die sich was dazu verdienen möchten, die halt für die Spitzenzeiten im Café mit eingesetzt werden, sowie zum Kaffee abpacken

00:06:42: zum Beispiel.

00:06:42: Ja,

00:06:43: ja.

00:06:44: Lass mich das mal ein bisschen auftröseln, weil ich das sehr interessant finde.

00:06:47: Seit wann gibt es jetzt die Kaffee-Räusterei in Pösnek?

00:06:51: Seit dreieinhalb Jahren jetzt.

00:06:52: Seit

00:06:52: dreieinhalb Jahren.

00:06:53: Sondern sagst du, dass eines eure Ziele gewesen ist, so ein bisschen dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.

00:07:00: Gibt es jetzt nach dreieinhalb Jahren schon in irgendeiner Form ein Feedback oder dass man sagen kann, das wäre das... Hier haben wir schon gewissermaßen im Sinne dieses Ziele etwas erreicht.

00:07:12: Also, allein bei uns beiden würde ich sagen, haben wir schon etwas erreicht.

00:07:15: Zoni hat's... Anfangs noch in München gelebt, bevor die Idee entstanden ist und ich habe in Düsseldorf gelebt.

00:07:21: Und für die Idee sind wir beide quasi zurück, also für Toni zurück, in den Saal-Orla-Kreis gezogen und um hier einfach das Unternehmen zu gründen.

00:07:29: Also allein hierfür hat sich schon mal was bewegt.

00:07:32: Und auf der anderen Seite, ja, ich glaube schon, dass wir auch so ein bisschen mit dem, was wir machen, mit dem, was wir auch nebenbei noch so machen, mit irgendwelchen Aktionen, die wir haben, schon auch eben die jungen Leute auch ein bisschen dazu bewegen, hier zu bleiben bzw.

00:07:46: auch die Freizeit auch hier zu verbringen, weil ich glaube, das ist ein ganz, ganz großer Punkt, der hier in der Region fehlt vielleicht.

00:07:51: Dann greibe ich mal ein bisschen vor, was mein persönlichen Fragenkatalog angeht und frage einfach mal, wie könnt ihr so pauschal sagen, in welchem Altersdurchschnitt euer Publikum ist, was jetzt vielleicht das Café angeht?

00:08:04: Bei Veranstaltungen denke ich mir, es ist schwer, das eroieren zu können, aber gerade was so das Café angeht?

00:08:10: Was das Café angeht, ist es tatsächlich super durchwachsen, also dadurch, dass es auch... Und das muss man ganz ehrlich sagen, nicht so viele Möglichkeiten gibt, einen pösen guten Kaffee zu trinken, kommen sehr, sehr viele Leute zu uns von jeder Altersstruktur.

00:08:25: Ja.

00:08:26: Ich hake da jetzt trotzdem noch mal nach.

00:08:28: Habt ihr regelmäßig auch junge Besucher im Sinne von, oder Besucher und Besucherinnen, im Sinne von eine Jugendkultur oder vielleicht sogar eine Klammer auf Subklammer zu Kultur, die sich bei euch regelmäßig trifft, in der Art Kaffee-Stammtisch oder so?

00:08:44: Also die Frage würde ich er an Toni weitergeben, weil Toni ist wieder was vorab zu dem Leitung vom Kaffee.

00:08:50: Deswegen ist er da eher im Geschäft drin, was das Team angeht, aber also ich so als ein Anführungszeichen außenstehender Person, was ein Kaffee Alltag angeht, kann schon aussagen, dass sie schon findet, dass wir so ein bisschen mit unserer Art Philosophie und denkweise schon auch ein bisschen.

00:09:06: eher Leute halt auch anziehen oder einladen, die dementsprechend auch eher so auf unserer Wellenlänge sind.

00:09:11: Das strahlen wir glaube ich aus, ohne dass wir das jetzt plakativ irgendwo anschreiben.

00:09:16: Und deswegen ist es schon so, dass man sieht, dass z.B.

00:09:23: Villa Korn.

00:09:24: Genau, Villa Korn.

00:09:25: Dass das zum Beispiel Leute sind, die hier auch in der Region wirklich was bewegen wollen, die eine alte Villa renovieren, Eigenregie und Eigenleistungen, die zum Beispiel wirklich Stammgäste sind und ja auch wirklich ein freundschaftlicher Draht zu denen standen ist.

00:09:37: Und ich würde schon sagen, dass dementsprechend das so ist.

00:09:42: Ihr wart, was ihr beide schon betont habt, lange auf Reisen.

00:09:45: Ich habe gelesen Zentralasien.

00:09:46: Du hast es schon gesagt, Australien.

00:09:48: Ihr habt andere Gebiete dieser Erde besucht.

00:09:53: Und es habt ihr ja im Grunde auch schon fast beantwortet die Frage, denn auf eurer Webseite steht es immer im Plural.

00:09:58: Wir haben dies gemacht, wir haben jenes gemacht.

00:10:01: Das heißt, ihr habt euch alle, der Kern oder nur ihr beide, auf Reisen in Australien, wie du es gerade erzählt hast, kennengelernt?

00:10:08: Also ich war mit Christian unterwegs, der dritte im Bunde.

00:10:12: Wir haben zusammen dann halt Felix kennengelernt in Australien.

00:10:16: Das lasse ich jetzt nicht außen vor, das würde ich auch gerne sagen, denn ich bin dann auch nach Australien, noch nach Neuseeland und habe dort meine Frau kennengelernt.

00:10:26: Die

00:10:26: ist aus England und arbeitet jetzt auch hier.

00:10:29: Brittany,

00:10:30: die

00:10:31: quasi zuständig ist für Social Media und Werbung, würde ich jetzt mal sagen.

00:10:35: Und als Barista am Café tätisch

00:10:36: ist

00:10:37: und den Kuchen weckt.

00:10:39: Damit über Barista reden wir auch, ich habe jeden Fall noch.

00:10:42: Wie lange war die denn insgesamt unterwegs?

00:10:45: Und bei mir waren es dann fast vier Jahre, insgesamt mit so ein paar kleinen... Ich war kurz zu Hause für drei Monate und bin dann sofort wieder los und war dann nochmal fast drei Jahre weg,

00:10:56: ja.

00:10:57: Wie war das bei dir?

00:10:57: Bei mir war es ungefähr ein dreiviertel Jahr.

00:10:59: Ich bin dann eben für Studium einmal zurückgegangen wieder nach Düsseldorf.

00:11:04: Bei dir weiß ich es ja jetzt schon.

00:11:05: Du hattest gesagt, dass du in der Sprachkasse gelernt hast.

00:11:07: Was hast du studiert?

00:11:08: Volkswirtschaftslehre.

00:11:09: Ich habe ein abgeschlossenes Studium der Volkswirtschaftslehre.

00:11:13: Ja.

00:11:14: ... fernab vom Kaffee, aber ... ... ja, hab's gemacht.

00:11:18: Aber das ist das Stichwort.

00:11:19: Wie kam es dann nun, ... ... am Ende zu dieser Idee, ... ... eine Rösterei ... ... zu gründen oder aufzubauen?

00:11:26: Dann hole ich mal aus.

00:11:27: Ja, bitte.

00:11:28: Dafür sind ihr da.

00:11:31: Es war gerade Corona.

00:11:33: Christian ... ... Christian ging es mit seinem Unternehmen ganz gut.

00:11:37: Also, da stehen sehr viele Automaten ... ... vom Automatenservice in Industrie betrieben.

00:11:41: Er war von diesem Büro ... teilweise Schließungen nicht so krass beeinträchtigt.

00:11:48: Und da kam aber der Gedanke, was ist, wenn es mal in die andere Richtung geht und würde sich da irgendwo auch

00:11:54: absichern, sage

00:11:55: ich mal, ein zweites Standbein irgendwo aufbauen.

00:11:57: Und hat gemerkt, dass die Kaffeequalität, so wie die Beschaffung schwieriger wurde und wurde damit am längerem Hebel sein irgendwo.

00:12:07: Und hier in Pösnick gerne eine Kaffeeröste reifenden.

00:12:09: Also ich war meinen freien Tag.

00:12:13: mit Brittany auf dem Weg zum Schliersee in Bayern.

00:12:16: Und auf einmal kam der Anruf von Christian, der gesagt hat, du musst mal nach Hause kommen.

00:12:21: Ich würde dir gern was vorstellen.

00:12:23: Habe ich gesagt, mach's doch einfach über das Telefon.

00:12:26: Nee, es ist was Wichtiges.

00:12:28: Und da wusste ich, okay, wenn es was Wichtiges ist, dann nehme ich mir die Zeit, bin dann, ich glaub, zwei Wochen später, in Salle Ollerkreis zurück und hab mir das Thema angehört, wie das in die Richtung Rösterei gehen soll.

00:12:41: ... war dann irgendwo Feuer und Flamme ... ... und das war ... ... Anfang Mitte ... ... zwanzig, einundzwanzig ... ... und ... ... haben dann schon Pläne geschmiedet ... ... auch ganz viel in verschiedene Richtungen gedacht ... ... und ... ... dann haben wir uns ... ... wie jedes Jahr ... ... im August ... ... einundzwanzig ... ... getroffen ... ... zum ... ... Kartenspielen.

00:13:08: Das ist so eine Tradition für uns geworden, eben basierend auf Australien, weil wir dort wirklich jeden Tag Karten gespielt haben.

00:13:14: Was

00:13:14: spielt ihr da?

00:13:15: Also was für ein Spiel?

00:13:16: Also wir waren zu viert unterwegs in Australien und deswegen haben wir Schafkopf gespielt.

00:13:21: Sehr

00:13:21: ähnlich zum Skat.

00:13:23: Eine Doppelkopf.

00:13:24: Genau.

00:13:24: Genau.

00:13:25: Genau.

00:13:25: Und daher gehen, da haben wir das als Tradition gehabt, das wir einmal im Jahr da Hohenwart im Stausee

00:13:32: treffen,

00:13:32: in den Bungalow und da ein Wochenende bei uns wirklich verbarrikadieren.

00:13:36: Und wirklich von morgens bis abends Kartenspielen.

00:13:39: Und genau in dem Zuge ist das Thema aufgekommen mit der Rösterei, dass Christian und Toni das so ein bisschen am Plan sind oder die Idee haben vor allem.

00:13:47: Ja Felix, was machst du denn eigentlich gerade?

00:13:50: Und

00:13:50: ich war halt so nach sieben Jahren Düsseldorf.

00:13:53: Die Zelte waren eh schon auf Abbruchs ein bisschen, auch aus beruflicher Sicht bei mir.

00:13:58: Und das hat bei mir einfach auf eine Tür einen gerannt.

00:14:01: Das ist wirklich das ganze, die Idee.

00:14:02: Und ich habe das... nicht wirklich drauf reagiert und hab das mit nach Hause genommen, nach Düsseldorf, hab das dann irgendwie im Schlaf immer wieder gehabt und hab, glaub ich, eine Woche später noch mal so, ey, Jungs, sagen wir mal, war das ganz gemeint, dass ihr da mit mir irgendwie oder habt ihr Bock auf mich, aber drauf mit mir das zu machen auch?

00:14:18: Ja klar.

00:14:19: Und dann war das für mich irgendwie eine Sache oder eine Entscheidung von drei Tagen und ich so, okay, ich ziehe jetzt auch in den SOK.

00:14:25: Ja.

00:14:26: Und wir starten da zusammen eine Rösterei.

00:14:28: Erinnerst du dich noch... Das heißt, dir Ostwärts ein Spaziergang durch den Sahler Ollerkreis.

00:14:32: Deswegen einfach mal ganz kurz außertematisch gefragt.

00:14:34: Erinnerst du dich noch, als du das erste Mal im Sahler Ollerkreis gewesen bist, wie du den empfunden hast?

00:14:40: Das ist eine sehr gute Frage.

00:14:42: Ja, erinnere ich mich.

00:14:44: Und es war tatsächlich, ich habe sehr viele Parallelen zu meiner bayerischen Vergangenheit gehabt, zu dieses ländliche, auch die Landschaft.

00:14:50: Also das war mir anfalls gar nicht bewusst, dass es doch hier auch sehr hügelig ist.

00:14:54: Der Thüringer Wald ist hier nicht direkt, aber trotzdem sehr... Ein

00:14:57: Fussel des Thüringer Waldes,

00:14:58: genau.

00:14:59: Und auch so von der Gebäudesstruktur, das war für mich alles sehr, sehr vertraut, sag ich mal.

00:15:05: Deswegen war es jetzt nicht neu.

00:15:08: Und ich glaube, ihr habt mir anfangs auch hauptsächlich die schönen Ecken gezeigt.

00:15:11: Das heißt, das haben sie clever gemacht, Jungs.

00:15:13: Das mal sozusagen.

00:15:14: Gibt es denn auch nicht schöne Ecken im Saal-Hollergreis?

00:15:17: Ja,

00:15:17: böse Zungen würden sagen, ja.

00:15:20: Aber da muss man schon sehr genau sagen.

00:15:21: Das klammern wir einfach aus.

00:15:23: Ja, aber... Nichtsdestotrotz muss man auch ehrlich sagen, nach sieben Jahren Großstadt war das für mich dann doch erstmal wieder ein kleiner Schock, ein Anfangszeichen, so in diesem krassen ländlichen Raum zurückzugehen.

00:15:34: Felix, erstes Geburtstagsgeschenk von uns war ein Rundflug, den wir letztes Jahr zu dritt eingelöst haben.

00:15:42: Also Christian und ich waren dann auch noch mit

00:15:45: im

00:15:45: Flugzeug drin.

00:15:47: In der alten Tessiner.

00:15:48: Mein Schwager ist halt

00:15:50: Hobbyflieger quasi.

00:15:51: Genau, sehr geflieger.

00:15:54: Ja, das sind wir einmal in einer Stunde über Jena und dann auch über einen ganzen Salle Olerkreis.

00:15:59: Oh, fantastisch.

00:16:00: Mega.

00:16:00: Also ein fantastisches Gefühl, einfach doch mal das alles umzusehen.

00:16:03: Was war das?

00:16:05: Letztes Jahr im Sommer.

00:16:06: Großartig.

00:16:08: Können wir allein schon darüber eine halbe Stunde reden.

00:16:10: Machen wir aber nicht.

00:16:12: Die Idee war geboren.

00:16:13: Ihr habt euch dann an der hohen Warte beim Schafkopf spielen quasi.

00:16:18: Ja, die Köpfe noch ein bisschen intensiver zusammengesteckt, beziehungsweise danach, als du dann angerufen hast, du bist hierhergekommen, wie ging es dann weiter?

00:16:25: Dann ging es auch erst ein bisschen los mit Location-Suche, tatsächlich.

00:16:28: Also die Idee ist geboren gewesen, aber dann ging es darum auch, wo machen wir das Ganze?

00:16:33: Also wir wollten das, und das war auch das Ziel, das wirklich ein Pürsnack auch machen, eben aus dem Hintergrund heraus, Christian ist gebüttiger Pürsnacker und ihm was hat eben wichtig hier in der Region was zu bewegen und zu bewirken.

00:16:42: Und dann sind wir aufs Ruche gegangen und das war anfangs auch gar nicht so einfach,

00:16:47: ne?

00:16:47: Genau, also wir hatten uns ein, zwei Locations angeschaut, die irgendwo gepasst hätten, wo wir aber trotzdem immer irgendwo noch was gesehen haben.

00:16:56: Ein bisschen schwierig, dann war es zu klein, dann war es irgendwann auch zu groß.

00:17:04: Was dann eigentlich zu groß war, was es witzig ist, ist die Schädthalle, wo wir jetzt drin sind.

00:17:12: Wir haben uns das Gebäude angeschaut und haben gesehen, die Gastronomie-Seite, sowie die alte Bowling-Bahn, die da drin war, sind perfekt für Kaffee und Rösterei.

00:17:24: Und wir hätten eigentlich gerne einfach nur den Teil der Schildhalle gemietet und quasi die Event-Location komplett ausgeklangert.

00:17:33: Jedoch aus brandschutztechnischen Gründen, die WC ist genau, sind von beiden Seiten begehbar, wurde ein Gesamtpächter von der Stadt gesucht und da haben wir uns noch mal ganz ganz tief in die Augen geschaut.

00:17:48: Wollen wir das machen?

00:17:49: Wollen wir ein Pächter sein von... ...thaus und sechsten Quadratmeter und von einem riesen Gebäude?

00:17:55: Weil da steckt ein bisschen Arbeit auch mit.

00:17:58: Erstens Arbeit, die Unterhaltungskosten sind ja auch wahrscheinlich immens, ne?

00:18:02: Richtig, genau.

00:18:03: Und wie gesagt, die Idee war eigentlich, anfangs nur zu rüsten.

00:18:06: Ja.

00:18:07: Richtig.

00:18:07: Und letztendlich, wiederfällig, dass das dann vorhin schon gesagt hat, haben sich da irgendwo drei Standbeine entwickelt.

00:18:13: die sich sehr, sehr gut gegenseitig helfen.

00:18:16: Also könnte man sagen, dass ihr aus der Not der Gesamtpacht eine Tugend gemacht habt, in dem ihr sagt, okay, dann wollen wir das einmal haben, dann bespielen wir natürlich die Event-Location-Shed-Halle gleich mit.

00:18:26: Absolut.

00:18:27: Also ich sage immer auch gerne, wir sind wie die Jungfrau zum Kinder gekommen.

00:18:29: Wir wurden so ein bisschen auch in unser Glück gezwungen, weil, wie der Toni schon gesagt hat, alle drei Standbeine profitieren voneinander.

00:18:36: Und da ist die Event-Seite ein Riesenfaktor auch inzwischen geworden.

00:18:39: Ja.

00:18:41: Entschuldige, ja.

00:18:41: Es

00:18:41: ist einfach

00:18:42: wunderschön zu sehen, wenn

00:18:43: du

00:18:43: hast eine Einbürgerung in der Halle, was jetzt ein Markt oder ein Flohrmarkt zum Beispiel oder ein Kreativmarkt ist und du siehst dann genau in dem Atemzug, wow, das Café profitiert ungemein davon, wenn du da drüben achthundert bis tausend Mann hast, die da am Tag durchlaufen.

00:19:00: Wie regelmäßig finden in solchen Veranstaltungen, also größeren Veranstaltungen statt?

00:19:04: Schon regelmäßig, also man muss sagen, es ist ein Sommer, es ist ein Loch bei uns, ein Sommerloch, so ein klassisches.

00:19:09: Aber jetzt vor allem im Herbst oder wo es so ein bisschen in Richtung Vorbeinachtszeit geht, haben wir wöchentlich eigentlich fast so alles.

00:19:16: Also von Herbstmärkten, Kreativmärkten, Messen.

00:19:19: Da ist wirklich alles mit dabei und wir decken auch alles ab.

00:19:21: Also man kann bei uns auch heiraten in der Halle theoretisch.

00:19:24: Man kann Events dran veranstalten.

00:19:25: Man

00:19:25: kann es aber auch aus einem guten Versuch.

00:19:31: Genau, deswegen, also das ist schon gut.

00:19:33: Frequentiert und ich glaube das ist auch so ein Punkt, wo die Stadt ganz froh darüber ist, um mal auch mal die andere Seite zu erwähnen, weil das ist halt auch einfach eine geile Location, muss man mal ganz ehrlich sagen.

00:19:42: Es ist ein altes Industriedenkmal und die steht da so in Pösnick, diese Halle und war ja leider Jahre davor so ein bisschen stiefmütterlich behandelt.

00:19:51: Und das zieht halt doch Leute auch an, also sei es, ob es jetzt englische Veranstaltungen sind oder auch das Café.

00:19:59: Man kennt den Namen inzwischen doch auch sehr gut in der Region, deswegen ist das schon nicht eine hohen Winn-Situation gewesen.

00:20:04: Ja.

00:20:05: Gerade jetzt auch, das merke ich im Café an einem Samstag, wir sind, ich sehe so viele neue Leute, wir sind ein Ausflugsziel geworden tatsächlich.

00:20:14: Ach, ernsthaft?

00:20:14: Ja, du siehst, ja, wir haben uns das schon immer mal vorgenommen und dann, heute hat es gepasst, das hörst du so oft.

00:20:20: Was meinst du, woran das liegt?

00:20:21: Ich habe es eingangs schon mal gesagt, ich habe wirklich eine fantastische Webseite.

00:20:25: Ich wünsche mir das Gesprächspartnerinnen und Partner, die ich vor mir sitzen habe, eine wenigstens halb so gute Webseite hätten, um mir ein bisschen Informationen im Vorfeld holen zu können.

00:20:34: Also liegt es an der Webseite, liegt es an eurer Social Media Arbeit, liegt es vielleicht auch so ein bisschen an Pressearbeit.

00:20:39: Was meinen die, woran das liegt, dass ihr zum Ausflugsziel geworden seid?

00:20:42: Ich glaube, es ist ein Mix aus all dem.

00:20:45: Also natürlich haben wir da groß Wert drauf gelegt, dass wir uns ordentlich präsentieren online.

00:20:50: Jedoch gab es durch die Presse und wir waren auch öfters mal schon zwei oder dreimal schon im MDR-Journal, wo dann irgendjemand das wahrscheinlich mal gehört hat und sich so gedacht hat, ach so, hier, da ist ja was.

00:21:02: Dann googelt man das und findet uns und dann ist halt dieser Auftritt da und dann besucht man uns halt.

00:21:07: Also ich glaube, wir machen da eine Zeit... Irgendwo machen wir eine gute Arbeit, dass es da ist, aber hatten dann auch irgendwo teilweise Glück, dass zum Beispiel das MDR zwei, drei mal auf uns zukam und gesagt hat, können wir das bei euch drehen?

00:21:21: Ja.

00:21:23: Noch mal dazu ein Gedanke vielleicht oder einen Punkt.

00:21:26: Wir sind auch sehr umtriebig, muss man sagen.

00:21:28: Also wir sind die letzten, die in der Anfragen kommen, wir haben hier irgendwie ein Fest bei uns oder irgendwie ein Projekt, ein Soziales und da sind wir immer mit am Start und sagen, ja klar, wir kommen vorbei, wir unterstützen, sei es in Form von Kaffeepaketen oder wir machen einen Kaffeebar.

00:21:42: Da sind wir sehr umtriebig auch in der Region.

00:21:45: ... wieder, um da den Kreis zu schließen, weil wir es einfach auch wollen, ... ... also der Region was zurückzugeben.

00:21:49: Und ich glaube, das ist halt auch ... ... ein Riesenfaktor, der ganz ... ... abseits von allem modernen Instagram ... ... Website Gedanken ist und einfach ... ... ja, wir sind da.

00:21:58: Ich glaube, das ist auch ein Riesenfaktor.

00:21:59: Das erste Jahr war echt verrückt, ... ... also wir haben versucht, ... ... jedes Dorf fest mitzunehmen.

00:22:05: Mal plump gesprochen.

00:22:06: Wäre

00:22:07: eine meiner nächsten Fragen gewesen, ... ... wie ihr denn so reingekommen seid ins Business, ... ... ob es am Anfang schwierig gewesen ist, ... ... weil ich betone nochmal dieser Faktor, ... ländliche Raum.

00:22:16: Ich hasse diesen Begriff eigentlich, aber irgendwie findet sich noch kein Synonym in meinem Kopf.

00:22:20: Oder Provinz klingt immer gleich wieder so abwertend.

00:22:23: Hat es ein Stück gedauert, um reinzukommen, um gesehen und anerkannt zu werden?

00:22:27: Ich meine, ihr habt ein veganes Café.

00:22:29: Das

00:22:29: haben wir noch gar nicht erwähnt,

00:22:30: ne?

00:22:30: Im ländlichen Raum.

00:22:32: Gab es da auch schon Konfrontationen?

00:22:33: Ja, ich will Röschestegkuchen haben oder was?

00:22:37: Ja, genau das.

00:22:38: Genau das.

00:22:38: Wo ist mein Blechkuchen?

00:22:40: Mein Thüringer Blechkuchen.

00:22:42: Wo ist die normale Milch?

00:22:44: Ja, das ist normal.

00:22:45: Also richtig.

00:22:47: Aber ich meine, ja, hatten wir am Anfang, aber da muss ich auch ganz ehrlich sagen, wir haben uns am Anfang sehr krass, was das Gebäck angeht, an der Großstadt orientiert.

00:22:56: Also wir hatten Cupcakes, Banana Bread, was nochmal angeturstet wurde, sowas in die Richtung, bis wir dann gedacht haben, ach so ein Kirsch und Apfelstreusel, kriegst doch sehr gut vegan hin.

00:23:06: Und seitdem haben wir auch die Omis auf unserer Seite.

00:23:08: Ja, ja.

00:23:09: Also das ist, genau, seitdem haben wir die Omis auf unserer Seite und es hat schon gedauert.

00:23:12: Also ich glaube es hat mehrere Faktoren, also das ist der vegane Faktor aus dem Punkt, aber auch, das ist leider auch immer so ein Punkt, drei junge Kerls starten irgendwas Neues.

00:23:23: Die müssen sich erst mal beweisen, so nach dem Motto.

00:23:25: Und wie oft wir am Anfang gehört haben, da habt ihr euch aber was vorgenommen.

00:23:29: Ja,

00:23:29: aber das ist genau der Gedanke, den ich auch habe.

00:23:31: Ja, aber das ist irre, also das ist so nicht vom Wegen, das ist ja richtig cool, was ihr da macht.

00:23:36: Wir kommen regelmäßig um was auch zu unterstützen irgendwo, sondern eher so dieses abwartende, skeptische Beobachten von was passiert da eigentlich.

00:23:43: Und ich glaube, jetzt noch dreieinhalb Jahre haben wir...

00:23:46: ist die Tür offen.

00:23:46: Ja,

00:23:47: sozusagen.

00:23:48: Aber letztendlich versuchen wir ja, und das ist eines unserer... Wichtigsten Punkte im Kaffee, wir wollen, dass man einen Kaffee trinkt.

00:23:56: Wir wollen zeigen, dass ein Kaffee gut schmecken kann, ohne dass man zwei Schluck Milch dran macht.

00:24:02: Das muss nicht unbedingt sein, denn wir wollen ja irgendwo auf ein Qualitätsprodukt.

00:24:06: Und dann sind wir auch nur beim Kaffee aktuell.

00:24:10: Das, was uns ja irgendwo auch ausmacht, ist ja die Rösterei.

00:24:14: war es ja auch ein riesiger Punkt, weil du hast ja gesagt, wie haben wir angefangen, wie haben wir Fuß gefasst?

00:24:19: Ja, auch nach wie vor der Kernpunkt, also wir sind nach wie vor eine Rüsterei.

00:24:22: Genau, mit einem anschließenden Kaffee.

00:24:24: Mit dem positiven Nebeneffekt Kaffee, genau, wollte ich auch gerade sagen.

00:24:27: Aber dann lass uns doch gleich mal beim Stichwort Kaffee bleiben.

00:24:31: Ist, wenn ihr das Wort Kaffee hört, aussprecht oder lest, empfinde ihr da etwas anderes?

00:24:39: Bei diesem Wort, als ich sage jetzt mal normale Menschen in Anführungsstrichen, die halt früh, für mich ist es wichtig, also Kaffee ist was wichtiges, was essentielles für mich und mit mir für ganz, ganz viele andere Menschen, ich glaube weltweit.

00:24:50: Der morgendliche Satz, jetzt erst mal ein Kaffee.

00:24:53: Denkt ihr darüber hinaus, beim Strichwort Kaffee, fühlt ihr vielleicht sogar irgendwas dabei?

00:24:58: Also ich auf jeden Fall, zu hundert

00:25:00: Prozent.

00:25:00: Also das ist ganz witzig, aber da bin ich eh komisch, also ich habe sofort einen Geruch in der Nase.

00:25:05: Also ich bin sehr, sehr, was herum angeht, irgendwie... Bekloppt.

00:25:09: Und wenn ich das Wort Kaffeehör, dann rieche ich das sofort.

00:25:11: Ich habe direkt Emotionen im Kopf und im Herzen, das ist irre.

00:25:15: Wenn ich über meinen morgendlichen Kaffee mir Gedanken mache, dann ist es ja auch das Coole.

00:25:19: Also, da spreche ich für Felix und mich.

00:25:22: Wir haben halt nicht nur eine Viertelmaschine zu Hause, wir haben halt drei, vier verschiedene Aufbrühmethoden, wo man sich dann halt auch nochmal so das Thema reinfugst und zu sagen, auch heute habe ich Bock auf das, heute habe ich Bock auf das.

00:25:33: Also, es ist nicht nur dieses Stino.

00:25:37: Lass uns ein Kaffee trinken, sondern wie trinken wir den Kaffee jetzt sozusagen?

00:25:41: Also kam das erst mit dem Business, mit dem Projekt oder war das vorher schon da?

00:25:49: Bei mir ja eigentlich schon eher mit dem Projekt vorher, ich sag mal so, du hast gerne einen Filter Kaffee getrunken, du hast gerne einen Espresso getrunken aus der Siebträgermaschine, aber so tief rein das Thema noch mit einem ordentlichen Handfilter oder vielleicht sogar mit einer... Aeropress, French Press.

00:26:10: Es gab es vorher noch nicht, aber dadurch, dass wir uns halt auch sehr viel belesen haben, was möglich ist, muss man das natürlich auch ausprobieren.

00:26:17: Ja, ja.

00:26:18: Und hat da irgendwo seinen Weg gefunden.

00:26:20: Wenn ich ein Fräfler, wenn ich sage, ich gieße mir meinen Kaffee morgens türkisch auf und trinke den türkisch, also gibt es da irgendwie irgendwas, wo ihr so ein bisschen denkt, ach na komm mal, du kannst doch Kaffee auch richtig trinken.

00:26:30: Gibt es ein falsches Kaffee trinken?

00:26:32: Nee, theoretisch nicht, weil Kaffee ist im Endeffekt das was, oder der gute Kaffee ist der, der der schmeckt.

00:26:36: Ja.

00:26:37: Und wenn das für dich der Kaffee ist, der der schmeckt und der dich emotional irgendwie berührt auch und das für dich so in Ordnung, dass noch richtig ist, dann sind wir die letzten, die da irgendwo jetzt den Finger auf dich zeigen.

00:26:45: Ja.

00:26:47: Ist klar, gibt es ein paar Punkte, wo wir da als kleine Rösterei immer ein bisschen schlucken, da geht es aber eher Richtung, wo kommt der Kaffee her und wie es er gemacht, aber die Aufbereitungsart, die Zubereitungsart, das ist wirklich komplett dem Gusto.

00:26:58: Den gust du.

00:27:01: Kann man sagen, also Kaffee ist ja Getränk, Kaffee ist Genussmittel.

00:27:07: Kann man sagen, dass Kaffee vielleicht auch ein Kulturgut ist?

00:27:11: Absolut.

00:27:11: Also allein aus geschichtlichem Hintergrund her schon, als wo der Kaffee herkommt, also diese Kaffekultur.

00:27:16: Wenn man Kaffekultur hört, denkt man direkt auch an Wien, an die Kaffeehäuser.

00:27:20: Auf jeden Fall.

00:27:21: Ja, da

00:27:21: hat man direkt den Kopf.

00:27:22: Das ist schon so ein Zusammenkommen mit ein Miteinander.

00:27:25: Ich komme ein bisschen zur Ruhe, man philosophiert ein bisschen, man verbringt Zeit miteinander, vor allem auch mit Leuten, die man gerne um sich hat.

00:27:32: Also ich finde schon, dass Kaffee da ein extremes Kulturgut ist, was das angelt.

00:27:37: Einfach der zentrale Punkt.

00:27:39: Einfach der zentrale Punkt meiner Meinung nach.

00:27:41: Also du hast ein Kaffee, wo ordentlicher Kaffee ausgeschenkt wird und dann der Rest sind so add-ons, aber es geht immer um Kaffee am Ende.

00:27:50: Ja,

00:27:50: ja.

00:27:51: Gibt es so Kaffee-Mythen oder so Legenden, von denen ihr wisst?

00:27:55: Vielleicht ist das nicht mal unbedingt regional, sondern allgemein, so weltweit?

00:27:58: Ja, zum Beispiel, wie ist der Kaffee eigentlich entdeckt worden?

00:28:00: Ja, wie ist der Kaffee zum Beispiel entdeckt

00:28:01: worden?

00:28:02: Das ist das Geilste.

00:28:02: Das habe ich

00:28:03: wirklich oft bei irgendwelchen Sachen, wo ich mir denke, wie kamen Leute darauf, dass das mit dem zusammen daraus das wird und so.

00:28:09: Beim Kaffee ist es genau so gleich und da gibt es halt diesen Mythos, sag ich mal, der in der Kaffeewelt bekannt ist oder erzählt wird, dass halt... Also Kaffee kommt ursprünglich in so einer Form aus Äthiopien, um mal da auszuholen.

00:28:21: Und dort hat eben ein Hirte eben bemerkt, dass seine Ziegen nachts nicht mehr zur Ruhe kamen, die waren halt aufgedreht ohne Ende und hat dann irgendwie tagsüber so ein bisschen beobachtet, dass die so eine kleine Kirschen gefressen haben, weil die Kaffee ist eine Kirsche eigentlich.

00:28:36: Und dahin gehend hat er dann bemerkt, okay, diese Kirsche, diese Frucht oder was auch immer, hat eine aufputschende Wirkung oder lässt halt die Ziegen nicht mehr schlafen.

00:28:43: Und das ist so die Entdeckung gewesen, dass dieses Produkt halt irgendwie eine aufputschende Wache machen Wirkung hat.

00:28:49: Und dahin gehend hat sich das entwickelt.

00:28:51: Das ist so ein

00:28:51: Mythos.

00:28:51: Also wie kam es dann?

00:28:52: von der Kirsche, die ja wahrscheinlich erstmal so versucht wurde zu verzehren, bis hin zur Idee, lass uns den Rösten oder lass uns die Kirsche rösten.

00:29:02: Ja.

00:29:02: Wisst ihr da irgendwas drüber?

00:29:03: Oft sind es eben diese Haltbarkeitsfaktoren gewesen.

00:29:05: Das war eben das, also Kaffee wird heutzutage auch immer noch geerntet und dann getrocknet, um es mal ganz plump auszudrücken.

00:29:11: Und dann getrocknet, dann mit Temperatur, in dem Fall von Hitze halt eben zu rüsten.

00:29:14: Und so ist es da auch gewesen.

00:29:15: Also wie macht man lehmst du halt haltbar, man trocknet oder man gibt Temperatur?

00:29:19: So

00:29:19: wurde das

00:29:20: halt halt haltbar gemacht auch.

00:29:21: Und dann wurde gemerkt, okay, das ist ein ganz anderes Aroma, das wird verwendet.

00:29:24: Okay.

00:29:26: Jetzt reden wir die ganze Zeit vom Rösten und von der Rösterei.

00:29:28: Jetzt interessiert mich natürlich, wie funktioniert die Rösterei?

00:29:31: Wo kriegt ihr die Kirschen her?

00:29:35: Wie muss ich mit dem Prozess vorstellen von der Bestellung von benötigten Dingen und was sind das für benötigte Dinge bis hin zur abgepackten Tüte?

00:29:47: Letztendlich hat es so angefangen, dass wir erst mal gesagt haben, wir brauchen ein nötiges Portfolio als erste Kaffee-Rüstungen und haben uns dementsprechend umgeschaut, wo können wir Kaffee herbeziehen?

00:30:00: Und haben da letztendlich einen ziemlich guten Zwischenhändler gefunden, der in Hamburg sitzt, der hohen Wert auf Transparenz liegt, legt, was uns besonders wichtig war am Anfang auch und letztendlich schon mal vorausgenommen.

00:30:16: ein großes Ziel von uns ist es, Kaffee direkt zu importieren irgendwann.

00:30:20: Das nötige Know-how und das nötige Finanzielle müssen wir uns in der Zeit noch ein bisschen aufbauen, bis das möglich ist.

00:30:26: Aber das ist auf jeden Fall ein ganz, ganz großes Ziel, also auch direkt mit den Bauern vor Ort irgendwo eine Geschichte zu

00:30:33: bringen.

00:30:33: Das ist ja auch etwas, was ich euch auf die Fragen geschrieben habe.

00:30:35: Das ist ja Nachhaltigkeit zum Beispiel.

00:30:37: Da zähle ich jetzt einfach mal das Stichwort Fair Trade mit runter.

00:30:40: Deswegen frage ich nämlich, wie kommt ihr zum Material, das ihr benötigt?

00:30:45: Ja, also... Komme ich gleich drauf zu sprechen, also letztendlich um das noch zu Ende zu führen.

00:30:51: Du kaufst letztendlich den Kaffee vom Spot vor einem Händler in Hamburg, der dort lagert.

00:30:57: Kannst Kontrakte schließen, kannst dir quasi einen Preis sichern.

00:31:00: Wir haben einen gewissen Zeitraum.

00:31:02: Kannst die abrufen, wie du möchtest, dann in dem Zeitraum.

00:31:05: Er kommt danach pösen weg, wird von uns geröstet, in verschiedene Größen an Tüten verpackt oder Eimer.

00:31:13: für Büros.

00:31:14: Eimer?

00:31:14: Ernsthaft?

00:31:15: Ja.

00:31:15: Okay.

00:31:15: Das ist wieder ein Nachhaltigkeitsgedanke

00:31:17: eben.

00:31:17: Mehr weg.

00:31:18: Mehr weg von dem System mit Eimern, genau.

00:31:21: Und dann geht das teilweise über der Elgo Green oder halt über unseren eigenen Vorpark an die Supermärkte.

00:31:28: Ihr habt auch einen eigenen Vorpark.

00:31:31: Das Klingel ist groß,

00:31:34: ne?

00:31:34: Mindestens sind sie im Halbtonne und zwar an dreifacher Ausführung.

00:31:37: Der

00:31:38: eigene Fuhrpark ist quasi unser eigenes KFZ.

00:31:42: Aber Fuhrpark klingt wesentlich besser, ne?

00:31:44: Absolut,

00:31:45: ja.

00:31:45: Aber es kommt es tatsächlich an vom nächsten Jahres, so der erste, ich sag mal, Transporter, Schrägstrichbus für die Resterei, wo wir halt auch eben dann Kaffee im Größerenstil ausfahren können und vor allem halt auch für Messen und so was sehr wichtig ist für uns.

00:31:58: Ich habe schon gesagt, dass ihr so ein bisschen in der Region beliefert.

00:32:02: Ich weiß, dass ihr jetzt zum Beispiel den Ratskeller beliefert mit Kaffee.

00:32:05: Das hat nur Benni erzählt, der da arbeitet.

00:32:08: Geht über den Christian tatsächlich.

00:32:09: Okay, okay, okay.

00:32:11: Habt ihr, könnt ihr so, was ist denn der Radius eures, also euer Lieferradius, könnt ihr das sagen?

00:32:16: Ich würde mal sagen, im Online-Shop ganz Deutschland.

00:32:19: Really?

00:32:19: Ja, das

00:32:20: geht in, also viel Berlin tatsächlich.

00:32:24: Also Berlin ist, ich würde sagen, den Topf fünfter Besteller.

00:32:27: Okay.

00:32:28: Aber also, du wundest dich manchmal, du siehst Postleitzahlen und denkst dir, wo sind das?

00:32:33: Dann guckst du dir das an und denkst dir, geil, da trinkt jetzt jemand in buxte Hude unseren Kaffee.

00:32:40: Das ist ein schönes Gefühl irgendwo, ne?

00:32:42: Vielleicht doch ein bisschen mit Stolz verbunden.

00:32:44: Auf

00:32:44: jeden Fall.

00:32:46: Wenn wir an die Supermärkte denken, der westlichste ist Edeka statt Ilm.

00:32:52: Edeka Bachmann statt Ilm.

00:32:54: und in Gera... ... im Revel in Lusan sind wir ... ... und wenn du in den Süden guckst ... ... Mühlenmarkt Bad Lobenstein ... ... aber so in dem ... ... in dem ganzen Gebiet ... ... also verschiedene Edikars ... ... verschiedene Reve ... ... Reve Pösnek ... ... war von Anfang an mit dabei zum Beispiel ... ... genau ... ... aber ... ... wenn du jetzt noch ... ... so ein bisschen über den Tellerrand ... ... hinausschaust ... ... unser größter Kunde ist ... ... Schärf ... ... Meisterbecker und Pönitz ... ... der der ... ... der der der der ... ... der der der der ... ... der der der ... ... der der der ... ... der der der ... ... der der ... ... der der ... ... der der ... ... der der ... ... der der ... ... der der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der

00:33:21: ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... der ... ... Du hast gerade gesagt, dem beliefern wir halt.

00:33:25: Scherf Meisterbecker hat jedes an der Filiale unseren Kaffee.

00:33:29: Den konnten wir relativ früh am Anfang auch für uns gewinnen und da ist eine sehr, sehr gute, offene und freundschaftliche Zusammenarbeit entstanden.

00:33:37: Also das heißt, ihr seid eine Nachgründung oder vielleicht sogar eine Vorkründung losgefahren.

00:33:43: Habt euch potenzielle Kunden angeguckt, mit denen gesprochen und gesagt so, wir machen jetzt ein Deal.

00:33:50: mehr oder weniger kann man das so sagen.

00:33:52: Also die Idee war ja wie gesagt für Christian für den Automatenservice zu rösten, das heißt wir hatten ja schon mal einen Abnehmer.

00:33:57: Das hat natürlich, das hilft einem jungen Unternehmen erst mal immens, weil du eine Summe x hast, mit der du irgendwo auch planen und kalkulieren kannst.

00:34:04: Ja.

00:34:06: Und dahingehend haben wir dann schon darauf ingo-basierend aufgebaut und nach links und rechts geguckt.

00:34:11: Und früher oder später kommt man halt auf so eine Bäckerei-Kette wie jetzt zum Beispiel ein Schärf.

00:34:17: Und sind dort dann eben ins Gespräch gekommen und haben es vorgestellt.

00:34:20: Und da wir da halt gemerkt haben, dass vor allem auch der Punkt die Regionalität und Nachhaltigkeit ein Riesenfaktor war für den Meisterbecker, konnten wir genau da ansetzen, weil es eben auch unsere Philosophie ist und die Regionalität spielt uns auch in die Karten.

00:34:33: Wir haben dort, also natürlich davor auch schon Kaffee bezogen über eine andere Österreich.

00:34:39: Dort wurden die Tüten in ein Kilogramm... Aluminiumverbundstüten zugeliefert.

00:34:43: Das heißt, dann reißt die Tüte auf, füllt um, schmeißt weg.

00:34:45: Das

00:34:46: ist immer über den Punkt Eimern.

00:34:48: Wir haben dann quasi umso überlegt, das können wir besser um halt irgendwie der Nachhaltigkeitswägen und haben dann ein Fun-System entwickelt für Mehrweg-Eimer.

00:34:55: Die füllen wir mit zwei Kilogramm Kaffee, liefern wir raus, bekommen die dann leer wieder zurück, die werden gereinigt und wieder beliefert.

00:35:02: Die sind dieser Hintergrund.

00:35:04: Hat mehrere Faktoren, die da fortschlafft sind.

00:35:06: Eines eben die Nachhaltigkeits-Andere, aber logischerweise auch der Preis.

00:35:08: Also du hast kein Werkwerfprodukt mehr.

00:35:11: Und das ist halt der Punkt, wo wir ansetzen und dann vielleicht auch mal einen Schritt weiter denken, als der da bequemer ist.

00:35:16: Wo spielt die Nachhaltigkeit noch eine Rolle bei euch im Business?

00:35:21: Verpackungsmaterial ist ein Riesenpunkt.

00:35:23: Das ist halt leider der Faktor, der weggeworfen wird.

00:35:26: Und wir versuchen halt, ein nachhaltiges Papier zu nutzen.

00:35:31: Das ist ein Graspapier für unsere Sticker.

00:35:33: Das heißt, wir sind aus Grasfasern hergestellt, also auch plastikfrei in dem Sinne.

00:35:37: Und unsere Tüten ist Kraftpapier.

00:35:39: Das heißt auch nicht gebleicht, da ist kein Farbstoff mit drin, sondern wir gehen frei von solchen zu setzen.

00:35:45: Und

00:35:47: alles, was Abfallprodukte sind, wir versuchen halt noch einen Schritt weiterzudenken.

00:35:52: Also bei uns gibt es Kaffeesatz, Kaffeehösen, die beim Rösten übrig bleiben.

00:35:58: Und vor allem Kaffesäcke.

00:35:59: Also ich glaube, wir haben gerade um die dreihundert Kaffesäcke bei uns rumliegen.

00:36:03: Wir sagen halt, wir geben das gerne mit nach Hause gegen eine kleine Spende.

00:36:06: Und die geht halt an den Tierschutzverein hier in der Region.

00:36:10: Sehr cool.

00:36:10: Kannst du ruhig beim Namen nennen?

00:36:12: Ja, der Tierschutzverein seelendröster in Greuda bei Kala.

00:36:16: Okay, sehr cool.

00:36:17: Was machen die Menschen mit den Kaffeesecken?

00:36:19: So als Deko?

00:36:21: Kann viel verwendet werden als Deko, um die Pflanzen über den Winter zu bringen sozusagen.

00:36:30: Weihnachten steht vor der Tür, da Nikolaus braucht ein Sack.

00:36:32: Das

00:36:33: hatte Felix gesagt.

00:36:36: Ja, was macht man damit noch?

00:36:38: Teilweise werden daraus schon Mützen, Hüte, Jackets hergestellt.

00:36:43: Okay.

00:36:44: Ja, krass.

00:36:45: Was ich eben auch gelesen habe, was mir sehr imponiert hat, neben diesem Nachhaltigkeitsgedanken, ist die Tatsache, dass ihr euch auch sozial engagiert.

00:36:54: Was meint das genau?

00:36:56: Ja, das ist einmal dieser Punkt, den ich gerade gesagt habe, aber zusätzlich haben wir von Anfang an im Kaffee ein Spendeprojekt, ein Spendentopf.

00:37:06: Töpfe.

00:37:07: Töpfe, in dem Sinne, genau, ins Leben gerufen, wo wir sagen, wir wollen gerne lokale Vereine einmal... ... zu Schaustellen, also nicht zu Schaustellen, wie sagt man?

00:37:18: Vorstellen, Vorstellen.

00:37:20: Wir wollen sie gerne vorstellen, weil man halt teilweise gar nicht weiß, was es für gute Vereinen in der Region gibt ... ... und was sie machen, was sie tun.

00:37:26: Deswegen haben wir gesagt, ... ... lass uns so ein Win-win irgendwo machen, ... ... der Gast bei uns, der einen Kilo Kaffee kauft, ... ... kriegt sozusagen einen kleinen Chip ... ... und zentralen Kaffee gibt es drei Töpfe, ... ... die jeweils für einen Verein stehen, ... ... der vereinstellt sich auf einen kleinen Blatt davor vor, ... ... was er macht, was er tut, ... ... wofür er einen Spendengeld benutzen würde.

00:37:46: Und der Gast entscheidet dann, das finde ich cool, das finde ich cool, kann seine Stimme abgeben.

00:37:51: Das wird am Ende der der Periode sind aktuell drei bis vier Monate immer ausgezählt.

00:37:55: Der erste Platz kriegt ein zweihundert Euro, der zweite Platz hunderte, dritte, fünfzig.

00:38:00: Was sind das für Vereine?

00:38:02: Von Biss, also vom Sportverein über irgendwelche Schulen, über was hat man noch?

00:38:10: Sehr oft, sehr oft ist Tierschutz dabei.

00:38:15: Kleingartenvereine hatten wir, wir hatten die hier aus Pülsenweg, die Altenburg-Freunde, die sich halt um die Altenburg kümmern, dass es dort ordentlich aussieht, dass die Wege ordentlich aussehen und so weiter.

00:38:26: Ja, da gab es...

00:38:27: Wenn ich das jetzt höre als Vereinsvorsitzender oder Vereinsmitglied und denke, oh, ich wusste noch gar nicht, wie komme ich denn jetzt dazu, dass auch ich mich da vorstellen kann?

00:38:37: Wie ist der Weg?

00:38:39: quasi gerade ein sehr guter Punkt, denn wir suchen teilweise immer nach Vereinen und haben das auch schon versucht, sehr, sehr oft in verschiedenen Medien zu streuen, dass wir dieses Projekt haben, dass wir Vereine brauchen, die daran teilnehmen.

00:38:53: Einfach eine E-Mail an uns schreiben, Kontakt at denkmal-cafe.de, weil ihr seid, was ihr macht und wofür ihr das Geld benutzen würdet.

00:39:01: Und dann kommt ihr in die nächste Runde mit rein.

00:39:03: Und dann kriegt man was Schönes hin.

00:39:05: Und

00:39:05: beide war ja gleich mal die Webseite mit checken, weil wie gesagt, es ist ja also unglaublich, also A. Die Vorstellung, B. Habt ihren Blog mit verdammt interessanten Beiträgen.

00:39:16: Also das ist wirklich ein Erlebnis diese Webseite.

00:39:18: Ich muss es immer wieder sagen.

00:39:18: Ich fahre an diese Seite so krass.

00:39:21: Lass uns mal ein bisschen allgemeiner werden.

00:39:23: Ich höre immer, das hat ihr jetzt schon zweimal erwähnt, dieses Wort.

00:39:26: Ich höre immer Barista.

00:39:28: Und ich meine nicht Barista, Barista, Anti-Fascista.

00:39:33: Ich meine, was zur Hölle ist das?

00:39:35: Ich will es jetzt endlich erfahren, ohne das lesen zu müssen.

00:39:39: Da würde ich auch an Toni weitergeben, weil er ist wirklich der Barista bei uns im Bunde.

00:39:43: Der hat auch in Neusieland das Handwerk Ihnen gelernt, das Barista-Handwerk.

00:39:48: Wie gesagt, Kaffee-Leitung liegt bei Toni.

00:39:49: Das heißt, alles was so schöne Schwäne oder Blumen oder Herzen im Kaffee sind, kann er.

00:39:54: Ich zaube euch ein wunderbares Presso.

00:39:56: Aber was da ein later Art angeht, da bin ich leider in zwei linken Händen gesegnet.

00:40:00: Ja.

00:40:00: Da

00:40:00: bist du ja quasi schon halber Barista.

00:40:02: Nee, also letztendlich, das ist ein Wort, was viel umfasst meiner Meinung nach.

00:40:09: Also letztendlich ist es die Person, die den Kaffee für dich

00:40:12: herstellt.

00:40:13: Okay.

00:40:14: An der Siebträgermaschine letztlich in unserem Fall.

00:40:16: Also... Für mich zählt da noch sehr viel mehr dazu.

00:40:21: Also ich bin irgendwo ein kleiner Perfektionist und versuche eine Kaffeebestellung sehr schnell zum Gast zu bringen.

00:40:27: Das ist mein Credo irgendwo.

00:40:29: Und versuch mir mit drei, vier Bestellungen, die ich habe, drei, vier Bonds, einen Baukasten zu bauen.

00:40:36: Wie bekomme ich hin, diese vier Bestellungen mit zwölf Kaffees oder so, so schnell wie möglich rauszubekommen und dieses Fingerspitzengefühl zu haben.

00:40:46: Jetzt mache ich das und dann das und dann das.

00:40:48: und bin in drei Minuten fertig, anstatt es nacheinander abzuarbeiten und erst in sechs, sieben Minuten fertig zu sein.

00:40:53: Das ist halt auch so ein Punkt, der in dem Fall einen guten Barista ausmacht, meiner Meinung

00:40:58: nach.

00:40:58: Aber es klingt sehr stressig.

00:41:00: Irgendwie.

00:41:03: Wenn du diesen Baukasten im Kopf hast und weißt, wie du sowas angehst, ist das super einfach.

00:41:10: Vielleicht hat das auch irgendwo autistische Züge bei mir, ich hab keine Ahnung.

00:41:14: Aber das ist etwas, was diesen Job für mich richtig... Also, da hat man einfach Spaß daran, das auszuüben.

00:41:23: Zusätzlich kommt es natürlich dazu, dass du dieses Know-how hast, einen Espresso so zu ziehen, wie er sein muss.

00:41:30: Also, da sind ja viele verschiedene Faktoren, spielen dann eine Rolle von der Mühle.

00:41:34: ... über die Siebträgermaschine ... ... bis hin zur richtigen ... ... Brühtemperatur.

00:41:41: Ja.

00:41:42: Und da ist es genau das.

00:41:44: Wir wollen unseren Espresso ... ... also wir haben da ein Rezept für unseren Espresso, ... ... den wir bei uns ausschenken ... ... in ungefähr ... ... achtundzwanzig Sekunden, ... ... plus oder minus zwei Sekunden ... ... mit einer Ratio von ... ... eins zu zweieinhalb, ... ... da können wir später vielleicht noch darauf eingehen, ... ... mit rein neunzig Grad heißem Wasser zu beziehen.

00:42:03: Ja.

00:42:03: Und wenn das abweicht ... dann weiß ich, okay, jetzt kam gerade ein paar mehr Gäste rein, die Luftfeuchtigkeit hat sich ein bisschen verändert, die Wärme hat sich ein bisschen verändert im Café, da muss ich ansetzen und ad hoc die Mühle einstellen, entweder ein bisschen gröbe oder ein bisschen feiner, dass ich ein anderes Mal gut habe, dass wir wieder genau bei diesen achtundseventig Sekunden sind.

00:42:24: Und das kam auch schon vor und das ist mir dann egal, ob da im Café jetzt gerade die Hölle los ist oder nicht.

00:42:30: Wenn da ein Shot dann fünf, sechs Sekunden zu kurz ist, dann wird der Espresso ein bisschen zu sauer schmecken.

00:42:35: Das möchte ich nicht.

00:42:37: Also schütte ich das Produkt, was dann da ist, das schütte ich dann weg, weil ich möchte nicht, dass mein Gast irgendwo einen Kaffee trinkt, der nicht unserem Standort entspricht.

00:42:47: Krass.

00:42:47: Du willst du was sagen?

00:42:49: Nö, aber das ist eigentlich genau das, was dieses Baukastensystem auch ausmacht.

00:42:52: Also du hast gerade Temperaturen gesagt, du hast Sekunden gesagt, in diesen sieben und zwanzig Sekunden hast du wieder die Zeit, eben was anderes zu machen.

00:42:58: Du hast eine Temperatur, du machst den Amerikaner, du brauchst so heißes Wasser, das kannst du schon mal ziehen, damit das vielleicht ein bisschen abkühlt.

00:43:04: Das ziehen heißt was heißt ziehen, genau.

00:43:06: Auf den Knopf drücken und das Wasser in die Tasse.

00:43:10: Ja

00:43:10: genau.

00:43:12: Und zum Beispiel du, ich sag mal so, wir machen mal ein Beispiel.

00:43:18: Auf dem Bong steht ein Latte Macchiato und zwei Cappuccini.

00:43:22: Das erste ist Milchschäumen für ein Latte Macchiato.

00:43:24: Denn der Milchschäumen muss sich von der heißen Milch trennen, dass wir diese wunderschöne Bild haben, was letztendlich am Platz da sein soll.

00:43:32: Diese Schicht heiße Milch, Espresso, Milchschäume.

00:43:34: Das wird zuerst geschäumt.

00:43:37: Anschließend mache ich die Shots für die zwei Cappuccini.

00:43:41: dann... Espresso-Schutz.

00:43:43: Espresso-Schutz, genau.

00:43:46: Dann wird die Milch geschirmt für beide Cappuccini.

00:43:48: Anschließend würde ich eine Espresso für den Latte Macchiato ziehen und dann die Milch splitten für die Cappuccini.

00:43:56: Und dann das ordentlich einschenken, das es gut aussieht und im letzten Schritt den Espresso-Schott für den Latte Macchiato einschenken.

00:44:04: Das Ganze ordentlich verzieren mit dem... nötigen Geschirr und dann geht das raus.

00:44:09: Ich stell mir das so unglaublich.

00:44:11: Krass vor, weil du, wie gesagt, hast erzählt, du hast in der Sparkasse gelernt.

00:44:15: Du hast erzählt, du hast Betriebswirtschaftslehre studiert.

00:44:22: Wo kommt das alles her?

00:44:23: Das Know-how, das Wissens, das kann doch nicht nur aus Büchern.

00:44:26: Das klingt, als hätte man das mindestens dreieinhalb Jahre lernen müssen, um diese Perfektion zu erreichen, von der du gerade oder ihr beide ja gerade sprecht.

00:44:34: Wie habt ihr das gemacht?

00:44:35: Es

00:44:35: ist einfach Leidenschaft, glaube ich.

00:44:36: Und vor allem ist es Learning by Doing.

00:44:38: Du musst Fehler machen, um daraus zu lernen.

00:44:40: Das ist so ein plumper Satz, den habe ich früher gehast, den den Leuten immer zu mir gesagt haben, vor allem die älteren.

00:44:45: Aber es ist so.

00:44:46: Und da mal anzusetzen, weder der Barista noch der Röster, ist ein Lehrberuf.

00:44:52: Das ist kein Beruf, wo du jetzt wirklich eine Lehre gehst.

00:44:56: Das ist wirklich was, was du mit... Hand am Produkt einfach erfahren und lernen musst.

00:45:00: Und das ist jetzt nach dreieinhalb Jahren immer noch so, dass das Fehler passieren.

00:45:03: Es kann immer noch passieren, dass mir dann eine Röstung irgendwie in die Hose geht.

00:45:06: Oder Toni kann es passieren, dass der Milch einfach nicht gut aufgeschäumt ist.

00:45:09: Das passiert einfach.

00:45:10: Aber daraus lernst du.

00:45:11: Und dann weißt du auch, du überlegst vor allem dann, okay, woran es gerade gelegen.

00:45:14: Ja.

00:45:16: Und daran kannst du dann irgendwie auch wieder lernen und darauf aufbauen.

00:45:18: Und das ist halt ein Riesenpunkt.

00:45:19: Und ich glaube, sowas kriegst du aber auch wirklich nur hin, wenn du hinter dem Produkt stehst, Bock darauf hast, eine gewisse Leidenschaft mitbringst und vielleicht auch ein bisschen Tickenwahnsinn dabei hast.

00:45:29: Weil, ja, sonst würdest du nicht so viel Zeit damit verbringen und auch Spaß daran haben.

00:45:35: Ja, also du hast das Wort Job benutzt.

00:45:37: Ich habe jetzt mehrfach das Wort Business benutzt.

00:45:40: Und ich glaube, das ist einfach das ein... Wenn ich euch beiden so zuhöre, völlig unangebrachte Begriffe, weil irgendwie hatte ich so gerade den Satz im Kopf, Denk mal Rösterei ist Philosophie.

00:45:52: Würden die das unterschreiben?

00:45:54: Ja, das klingt sehr gut.

00:45:58: Ich sehe mich dabei.

00:45:59: Ich sehe das auch, die Hörerinnen und Hörer können es leider nicht sehen, aber ich sehe euer beiden Gesichter, ich sehe wie er aufgeht in diesem Thema, wie er da sitzt und seelig lächelt oder also einfach drin sei zu krass, dass Ich mich manchmal so ein bisschen gefragt habe jetzt in den letzten zwanzig, dreißig Minuten.

00:46:18: Könnt ihr auch an was anderes denken, außer an die Denkmalrösterei und Kaffee und Kuchen und Nachhaltigkeit und soziales Engagement?

00:46:27: Das

00:46:27: ist schon seltener Fall.

00:46:28: Also das ist halt verrückt.

00:46:29: Wir sind ja im privaten halt auch einfach beste Freunde und da schon eng verbunden, aber halt dann noch dazu, dass wir zusammen Geschäftspartner sind, gibt es da Überschneidungen.

00:46:38: Und das heißt, es gibt eigentlich keinen Tag, wo wir nicht... entweder privat miteinander schreiben oder halt dann automatisch, was beruflich ist und reinkommt.

00:46:45: Und für viele klingt das sehr, sehr anstrengend, glaube ich.

00:46:49: Aber für uns ist es einfach... Das

00:46:50: Schönste der Welt.

00:46:51: Also es ist so ein schönes Gefühl, das einmal mit deinem besten Kumpus zu machen.

00:46:56: Aber dann, wie wir gerade gesagt haben, auch hinter dem Produkt zu stehen und das zu verkaufen, ist ja das Einfachste, wenn du das lebst.

00:47:05: Ja, ja.

00:47:06: Aber ist das nicht manchmal auch oder birgt das nicht das Risiko, habt ihr vielleicht sogar anfangs drüber nachgedacht, als die Idee oder der Plan entstanden ist?

00:47:13: Meine Kunden, meine Güte, wir sind Kumpels, wir sind Freunde.

00:47:16: Wenn wir jetzt ein Business zusammen machen, birgt das nicht ein bisschen auch das Risiko, dass man sich fair oder zerstreitet?

00:47:22: Absolut,

00:47:23: absolut.

00:47:23: Ja, aber das haben wir, das wollte ich vorne tatsächlich schon sagen, als wir ... an der Saale waren, August ... ... und wir dann die ersten Gespräche geführt haben, ... ... da haben wir von Anfang an gesagt, ... ... wir müssen ehrlich miteinander sein.

00:47:37: Wenn uns irgendwas stört, ... ... wir müssen ... ... auch mal ... ... hart miteinander reden.

00:47:43: Genau.

00:47:45: Das haben wir auch teilweise schon gemacht, ... ... aber trotzdem ... ... kommst du immer wieder ... ... zurück auf den Punkt, ... ... wir wollen ja was Cooles bewirken, ... ... wir sind beste Freunde, ... ... wir müssen uns das sagen können.

00:47:57: nicht bessere Grundlage gibt es eigentlich nicht.

00:47:59: Also, wie gesagt, es gab schon Situationen, wo wir das hatten, solche Gespräche, aber im Endeffekt sitzen wir trotzdem alle hier und umarmen uns und lieben uns auf eine gewisse Art und Weise.

00:48:08: Deswegen ist das alles eine gute Basis, die wir

00:48:10: da haben.

00:48:11: Ich denke da gerade zurück.

00:48:12: Wir hatten teilweise ernste Gespräche, dann stehen wir da nach auf und wir drücken uns und dann hast du einen Tränen im Auge, die drückst du weg oder lässt sie vielleicht sogar mal raus.

00:48:22: Das ist, was wunderschön ist, da kommen wir jetzt gerade schon.

00:48:26: Ja,

00:48:27: ich merke es schon, ich merke es schon, das ist ja total.

00:48:29: Aber es ist doch schön.

00:48:30: Das bringt mich auch jetzt zur Frage, die mir auch eben gerade spontan in den Kopf kam.

00:48:34: Also eher Familie als Team?

00:48:37: Ja, also ich glaube, das kann man so auf

00:48:38: den Punkt bringen.

00:48:39: Ja, absolut.

00:48:41: Habt ihr irgendwie, oder lasst mich noch eine andere Frage stellen.

00:48:43: Wir haben vorhin über die Veranstaltungen in der Chatthalle gesprochen.

00:48:46: Gibt es auch Veranstaltungen?

00:48:48: Weil ich meine, wir haben vorhin über Kaffee und Kultur gesprochen.

00:48:51: Gehörte ja... Also A ist es, gibt es eine Kaffeekultur.

00:48:54: B, finde ich zumindest, gehört beides auch so ein bisschen zusammen und nicht nur der der Kaffee zum Familiengeburtstag, sondern eben auch in einem, ich habe gerne einen Kaffee-Dittmann zum Beispiel, früher Lesungen gemacht, einfach weil ich das Ambiente großartig finde, in einem Kaffee zu sitzen.

00:49:08: Du hast das Stichwort Wiener Kaffeehaus-Szene.

00:49:12: Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat.

00:49:14: Also kurz die Frage, gibt es auch bei euch im Café Veranstaltungen?

00:49:17: Genau, also das ist auch ein Riesenpunkt gewesen, den wir auch von Anfang an uns eigentlich so in den Kopf gesetzt haben.

00:49:23: Vor allem, weil wir die Möglichkeit haben.

00:49:24: Das ist der Punkt, wir haben die Möglichkeit, was zu machen, was zu bewegen.

00:49:27: Und da auch noch mal ansetzen, wir wollen halt, dass die Region irgendwie... was zurückbekommt und dass die Leute auch vielleicht hier bleiben oder einfach auch ein Angebot geschaffen wird.

00:49:37: Und wir haben einfach die Römmlichkeiten und das Umfeld dafür.

00:49:40: Und deswegen haben wir von Anfang an gesagt, wir wollen in unregelmäßigen Abständen, also anfangs haben wir versucht, monatlich das zu machen, aber da ist einfach die Zeit uns inzwischen zu knapp geworden, Veranstaltungen zu machen im Café, im kleineren Rahmen, aber halt auch im größeren Rahmen wie jetzt irgendwie in der Halle oder Outdoor.

00:49:55: Und im Café ist es zum Beispiel so, dass wir von Karaoke-Abend, der Überspiele-Abend, über den Bingo-Abend, wir hatten auch schon ... ... eine Tanzveranstaltung wie eben die ältere Generation.

00:50:04: Wir hatten schon alles mögliche bei uns.

00:50:05: Lesungen hatten wir schon.

00:50:08: Und das bieten halt alles an, um eben halt dann Angebot zu schaffen.

00:50:11: Das vergisst du aber was?

00:50:13: Ja genau, einer der größten Punkte ist tatsächlich der Quizabend.

00:50:16: Das war so mein Herzensprojekt nach wie vor.

00:50:19: Also das steckt voll viel Herzbrot drin von mir.

00:50:23: Angelehnt an einem Kneipen Quiz, aber noch ein bisschen anders mit einem Twist, sag ich immer.

00:50:26: Es ist nicht so ganz Schema F. Und das ist jetzt, glaube ich, das vierzehnte Mal, ist stattgefunden vor kurzem.

00:50:35: Und wir geben den Termin raus und in vier Tagen oder drei Tagen ist das ausgebucht und wir reden hier von knapp unter hundert Leuten, die sich in drei Tagen anmelden und sich wirklich teilweise auch um die Plätze kloppen mit Warteliste.

00:50:46: Und das ist halt geil, weil da sitzen wirklich Leute von der Enkelin bis zur Oma in einem Team und raten da, krisen da mit und das ist einfach... Also wirklich für mich ein Herzungsprojekt und es macht einfach nur Spaß.

00:50:56: Und das findet dann nachmittags statt oder eher so in den Abend.

00:50:59: Freitagabend.

00:51:00: Freitagabend.

00:51:02: Gibt es irgendwie eine Veranstaltung, die euch besonders im Kopf geblieben ist oder die euch besonders am Herzen liegt oder gelegen hat?

00:51:10: Ich sag mal so, was wir irgendwo fortgesetzt haben und da rede ich jetzt über die Event-Location ist der obligatorische Weihnachtstanz im zweiten, zwanzigsten, zwölften, erster Weihnachtsvertrag.

00:51:19: Gibt es schon bei Jahrzehnten die... ehemaligen Schulfreunde, die sind verteilt über ganz Deutschland, aber haben doch ihre Familie hier.

00:51:27: Und dann trifft man sich hier zu Weihnachten und geht dann halt abends in die Schädthalle.

00:51:30: Ja.

00:51:31: Und das war unser Credo, dass wir das von Anfang an direkt wieder mit aufnehmen.

00:51:36: Also habt ihr auch Traditionen mit übernommen quasi?

00:51:39: Ja,

00:51:39: sozusagen.

00:51:39: Ja, ja.

00:51:41: Genau.

00:51:42: Und das ist halt wirklich auch ein Riesending für uns und für auch für die Region, weil ich kenne das ja selber auch von früher in Bayern.

00:51:47: Da gab es halt auch am XXIII.

00:51:49: und XXV.

00:51:50: wo alle zusammengekommen sind.

00:51:52: anfangs durch ein Club, wo man sich dann getroffen hat, weil alle in der Region verstreut oder in Deutschland verstreut waren oder sind.

00:51:59: Und hier ist es genau das Gleiche.

00:52:00: Nur sind wir hier nicht mehr die Gäste, sondern wir tragen das halt aus.

00:52:04: Zwei Fragen habe ich noch.

00:52:04: Und dann müssen wir leider schon zum Schluss kommen.

00:52:06: Die Stunde ist schon herum.

00:52:07: Es geht immer so schnell.

00:52:09: Ihr habt gesagt, ihr wollt der Region etwas zurückgeben.

00:52:12: Und das ist ja auch eines der Motti, die die ganze Zeit auch vermittelt auf der Webseite und überhaupt spielt.

00:52:20: Wort Heimat für euch eine Rolle.

00:52:23: Und wenn ja, welche?

00:52:26: Ja, ist ein guter Punkt.

00:52:27: Also Heimat ist ein Wort, was natürlich Emotionen auslösen einem.

00:52:34: Es ist aber auch teilweise negativ behaftet inzwischen das Wort Heimat.

00:52:38: Und Heimat ist für jedem was anderes.

00:52:40: Das ist ganz wichtig, glaube ich, dass man sich das immer bewusst vor Augen hält.

00:52:43: Heimat muss jetzt nicht bedeuten, das ist jetzt unbedingt Deutschland, sondern Heimat ist für mich einfach auch... Ja, ein Ort, wo ich mich gerade sicher und aufgehoben fühle.

00:52:52: Und das muss es nicht immer der gleiche sein.

00:52:53: Für mich ist Heimat jetzt inzwischen auch ein anderer.

00:52:55: Wenn du mich vor drei Jahren gefragt hast, was ist für dich Heimat, hätte ich dir eine andere Antwort gegeben als jetzt.

00:52:59: Ja, ja.

00:52:59: Und

00:53:00: das ist, glaube ich, ganz wichtig.

00:53:01: Weil

00:53:01: du jetzt hier so ein bisschen verwurzelt bist.

00:53:02: Auch, genau.

00:53:03: Ja.

00:53:03: Und das hat sehr viel mit den Menschen drum herum zu tun, finde

00:53:07: ich.

00:53:07: Wie ist es bei dir?

00:53:08: Ich kann es nur so unterstreichen.

00:53:09: Also ich war selbst, als ich dann in Neuseeland war und habe quasi in einer Stadt gewohnt, hatte aber trotzdem Meine jetzige Frau, damalige Freundin, hatte einen sehr guten Kumpel, der auch da war, in dem Moment.

00:53:27: Und ich hatte irgendwo einen sehr guten Freundeskreis von der Arbeit her auch.

00:53:34: Ich

00:53:35: hatte kurz den Gedanken, dort zu bleiben, tatsächlich.

00:53:38: Und das hat sich auch wie Heimat angeführt.

00:53:41: Ja, das ist vielleicht das, was Precht meint, wenn er sagt, meine Heimat trage ich mit mir.

00:53:46: Ja, richtig.

00:53:47: Wo seht ihr euch denn in drei bis fünf Jahren?

00:53:50: Gibt es da irgendwie Pläne?

00:53:51: Gibt es da Visionen oder so?

00:53:53: Ja,

00:53:53: es gibt konkrete Pläne, weil wir jetzt Anfang diesen Jahres einen Pachtvertrag auf zehn Jahre verlängert haben mit der Stadt.

00:53:58: Auf zehn

00:53:59: Jahre?

00:53:59: Ja, das ist halt auch ein Commitment für beide Seiten, aber auch wieder Planungssicherheit irgendwo.

00:54:04: Und also deswegen in drei bis fünf Jahren sind wir nach wie vor in Pösnick.

00:54:07: Hoffentlich rösten wir weiter einen guten Kaffee.

00:54:10: Und ja, wir haben so zwei, drei Ideen in der Hinterhand, die wir jetzt gerade pö-pö angehen.

00:54:15: Wir waren für eine auch gestern in Erfurt zum Beispiel unterwegs.

00:54:18: Ist aber alles noch nicht spruchreifes.

00:54:20: Aber wir sind, wie auch schonmal gesagt, sehr umtriebig.

00:54:22: Ja, ja.

00:54:25: Kann ich nur so unterstreichen.

00:54:27: Du hast alles gesagt.

00:54:30: Ja, persönlich.

00:54:31: Also du willst dich natürlich immer noch ein bisschen weiterentwickeln und auch das Angebot ein bisschen weiterentwickeln.

00:54:38: Deswegen werden wir jetzt auch... Ich habe mir jetzt irgendwo das Know-how an gelernt, ein guter Barista zu sein.

00:54:44: Also würde ich das auch gern weitergeben.

00:54:45: Deswegen würde es auch bald von uns Latte Art und Baristaschulung geben.

00:54:51: Was ist Latte Art?

00:54:53: Also irgendwie wahrscheinlich Kunst irgendwie, ne?

00:54:55: Genau, also die Milch, die Milch für den Cabuccino oder so ordentlich schäumen und dann vielleicht auch mal ein Herzchen oder eine Tulpe in die Kremerei malen, würde ich sagen.

00:55:05: Das wäre Latte Art, genau.

00:55:06: Also zusätzlich zum eh schon bestehenden Schulungs... Thermos, den wir haben.

00:55:10: Also so über Kaffee gehen wir schon Seminare, aber jetzt speziell eben auf dieses Latteathema angehen.

00:55:15: Da kann mal extrem viel Rückfrage da hingehen, dass die Leute da Interesse dran haben und das bedienen wir dann auch sehr gerne, weil wir können es halt

00:55:22: dann auch irgendwo.

00:55:23: Ja, ja.

00:55:24: Ich sage es jetzt einfach mal, www.denkmal ganz wichtig mit H, bindestrich.de, das ist die Webseite, auf die ich mehrfach eingegangen bin.

00:55:34: Wir sind am Ende, schade eigentlich.

00:55:37: Es war ein sauinteressantes Gespräch.

00:55:39: Auch hier sage ich, wie bei vielen meiner Folgen, wir sehen uns wieder, wir müssen weiter reden, wir müssen noch ein bisschen mehr vertiefen.

00:55:45: Vielleicht

00:55:46: machen wir mal ein Live-Podcast bei euch.

00:55:48: Das wäre doch mal eine Idee.

00:55:50: Also ich habe schon tausend, ich denke ja dann auch immer gleich Größen.

00:55:52: wahnsinnig, was so Veranstaltungen angeht, weil ich aus der Branche auch komme.

00:55:55: Also ich bin ja nicht nur Autorsprecher und Moderator, sondern auch Veranstaltungsorganisator von großen Festivals bis hin zu kleinen literarischen Veranstaltungen.

00:56:03: Da kommen wir auf jeden Fall irgendwie noch mal zusammen.

00:56:05: Ich

00:56:06: danke euch, dass ihr da gewesen seid.

00:56:07: Das hat mir großen Spaß gemacht.

00:56:08: Ich wünsche euch alles Gute auf dem weiteren Weg.

00:56:11: Und ja, Leute, geht in das Café.

00:56:13: Denk mal, Röster-Reihe in Pösnick in der Schädthalle.

00:56:16: Überzeugt euch selbst.

00:56:18: Bis zum nächsten Mal.

00:56:19: Danke fürs Zuhören.

00:56:20: Das war auswärts.

00:56:21: Ein Spaziergang durch den Sala-Rollerkreis.

00:56:23: Tschüss ihr beiden.

00:56:26: Sagen Sie uns gerne Ihre Meinung zu diesem Thema.

00:56:30: Was bedeutet für Sie zum Beispiel Café im Alltag?

00:56:33: Haben Sie die Denkmal-Rösterei schon einmal besucht?

00:56:35: Schreiben Sie uns an unsere neue Feedback-Email unter podcast.vhs-sok.de.

00:56:52: Ostwärts, ein Spaziergang durch den Saale-Orla-Kreis.

00:56:57: Ein Podcast der Volkshochschule Saale-Orla-Kreis gefördert vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

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