Hirschberg/Schleiz - Vom Grenzkind zur Gleichstellungsbeauftragten

Shownotes

VORAB – TRIGGERWARNUNG!

In diesem Text geht es um sexuelle und sexualisierte Gewalt, Beispiele zu diesen Themen sowie Beispiele zu Diskriminierungserfahrungen. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte seien Sie achtsam, wenn das bei Ihnen der Fall ist. Wenn Sie selbst Betroffene*r von (häuslicher) Gewalt und/oder Diskriminieren sind, oder Betroffene kennen, finden Sie hier Hilfe:

https://www.saale-orla-kreis.de/de/gleichstellungsbeauftragte.html#:~:text=Nadine%20Hofmann,Saale%2DOrla%2DKreises%20berufen oder
https://www.saale-orla-kreis.de/de/netzwerk-gegen-haeusliche-gewalt.html

In dieser Folge treffen wir die Gleichstellungsbeauftragte des Saale-Orla-Kreises, Frau Nadine Hofmann. Im ersten Teil spricht unser Moderator mit ihr über die Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte, über häusliche Gewalt und Diskriminierung und über verschiedene Kampagnen des Büros für Gleichstellung im Landratsamt des SOK. Im Zweiten Teil beleuchten wir die Erfahrungen, im Sperrgebiet rund um Hirschberg zu DDR-Zeiten aufgewachsen zu sein und darüber, wie man dort die Wende erlebt hat.

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00:00:08: Und damit sage ich ein herzliches Willkommen und hallo moin.

00:00:29: moin zu einer weiteren Folge Ostwärts, ein Spaziergang durch den Saale-Orla-Kreis.

00:00:35: Ich bin dort ein weiteres Mal im Landratsamt des Salahona-Kreises.

00:00:39: Diesmal nicht beim Christian Herrgott, wo ich schon gewesen bin, da vielleicht noch der Verweis vorab, dass man sich diese Folge ja auch anhören kann.

00:00:47: Ich treffe mich heute... Und wir werden sprechen im Laufe der nächsten Stunde mit der Gleichstellungsbeauftragten des Saale-Oler-Kreises, mit Frau Nattin Hofmann.

00:00:56: Hallo, schön, dass ich da sein darf.

00:00:58: Hallo, schön, dass Sie da sind.

00:00:59: Interesse für das Thema Gleichstellung zeigen.

00:01:01: Aber

00:01:01: so richtig, als die Frau Lichtler mir diesen Vorschlag gemacht hat Anfang der Woche, glaube ich, war das erst, hab ich so gedacht, Gott, warum bin ich da noch nicht selber drauf gekommen, dass das ja auch ein verdammt wichtiges Thema ist.

00:01:12: Ein Thema, das ja nicht nur um Saale-Oler-Kreisen-Rolle spielt, sondern bundesweit beziehungsweise ja sogar weltweit.

00:01:19: Aber da ich in der kürzester Zeit nicht so viel recherchieren konnte über sie, vielleicht die Frage, ob sie sich vorab nur kurz selbst mal ein bisschen vorstellen wollen.

00:01:28: Ja, ich bin eigentlich von der Ausbildung an schon im Landratsamt in Zahler-Olerkreis und habe hier schon verschiedene Tops gemacht und seit sechs Jahren bin ich die Gleichstellungsbeauftragte.

00:01:37: Seit

00:01:37: sechs Jahren schon.

00:01:38: Ja, vorher sieben Jahre die Vertretung.

00:01:41: Auch in

00:01:42: der Gleichstellung.

00:01:43: Gleichstellungs ... sagt man eigentlich Gleichstellungsbehörde oder was?

00:01:46: Nee, das ist ... Man ist Gleichstellungsbeauftragter und hat dann halt auch noch eine Vertretung.

00:01:52: Das ist zum Beispiel im Thüringer Gleichstellungsgesetz zugeregelt.

00:01:55: Ja.

00:01:56: Und weil wir gerade schon drin im Thema sind, Gleichstellungsbeauftragte, das sagt ja im Grunde schon relativ viel der Begriff, aber was genau, was explizit muss man sich darunter vorstellen, wenn man das noch nie gehört hat, das Wort.

00:02:08: Ja, stimmt.

00:02:09: Viele, die sich damit ja nicht beschäftigen oder das nicht so da verorten, fragen sich das immer, was macht man da in dem Job?

00:02:16: Und das ist tatsächlich sehr vielseitig.

00:02:19: Also wir sind ja einmal unterwegs zum Thema, ja, AGG, Gleichbehandlung.

00:02:25: Natürlich auch das Riesenthema ... Was bedeutet

00:02:27: AGG?

00:02:28: Dieses allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.

00:02:30: Ah, okay, okay.

00:02:31: Dann sind wir natürlich intern wie extern unterwegs.

00:02:37: Das heißt, intern sind wir zum Beispiel bei Einvorstellungsgesprächen mit dabei, bei vielen Personalentscheidungen, bei Dienstvereinbarungen, die wir geschlossen werden.

00:02:47: Also hier im Haus.

00:02:48: Hier

00:02:48: im Haus, genau.

00:02:50: Ein Riesenthema ist natürlich Istanbul-Konvention.

00:02:54: Umsetzung der Istanbul-Konvention.

00:02:58: Das ist genau das, was ich meine.

00:02:59: Plötzlich machen sich so viele Begriffe auf.

00:03:01: Was ist die Istanbul-Konvention?

00:03:04: Die wurde radifiziert von Deutschland, im Jahr twohundachzehn.

00:03:07: Und wir haben uns damit auch verpflichtet, praktisch das umzusetzen.

00:03:11: Das ist ein weltweites ... Das gilt in vielen Ländern dieser Welt, noch nicht in allen.

00:03:16: Aber Deutschland ist dabei.

00:03:18: Und da geht es halt noch mal darum, um den Schutz der Frauen und Mädchen.

00:03:22: Vorhäuslicher Gewalt, generell Vorgewalt.

00:03:25: Die Männer vergessen wir natürlich auch nicht.

00:03:27: Da werden wir auch noch drauf zu sprechen kommen gleich.

00:03:29: Genau.

00:03:30: Und ja, das muss natürlich umgesetzt werden.

00:03:32: Einmal, ich sag mal, landesweit.

00:03:35: Also deutschlandweit, bundeslandweit Thüringen.

00:03:39: Und natürlich dann auch bis runter in die Kommunen.

00:03:41: Also das heißt, dass das auch schon so eine hierarische Leitung ist, quasi, dass der Bund so ein bisschen vorgibt, was wie zu tun ist, oder ist das ein Landesbeziehungsweise Kreis-Sache?

00:03:52: Also ich sage mal so, der Bund sollte da vielleicht als Astrobast vorgeben, ist aber nicht immer so, also manchmal ist er noch die Länder schneller, oder?

00:04:02: Einzelne Kommunen machen vielleicht auch noch mal was schneller, wie das Land.

00:04:04: Also das ist noch nicht so, ich sag mal so, in dieser Reihenfolge fest vorgegeben.

00:04:08: Und gibt es da auch so eine rückläufige Kommunikation, dass man sagt, hier bei uns im Kreis oder gerade in der und der Stadt unseres Kreises gibt es gerade akut, dass man das in das Problem, das muss man jetzt weitergeben, keine Ahnung, ins Land zum Beispiel, um das besser bearbeiten zu können.

00:04:23: Gibt es so was?

00:04:25: Also ich sag mal so, ein Riesenthema ist ja seit Corona, dass die häusliche Gewalt ansteigt.

00:04:29: Bundesweit?

00:04:31: Thüringen war da sogar noch mit zwei Prozent mehr im Rennen.

00:04:34: Also ist das eigentlich hier noch ein bisschen

00:04:36: schlimmer.

00:04:37: Ja.

00:04:38: Und das haben wir natürlich...

00:04:40: Also zwei Prozent im Bundesvergleich.

00:04:40: Ja.

00:04:41: Okay.

00:04:42: Und da ist natürlich, ich sag mal, der Fokus jetzt noch mehr auf dem Thema logisch.

00:04:47: Ja.

00:04:48: Und da hat auf Thüringen wunderbar reagiert.

00:04:51: Seit Januar diesen Jahres haben die zum Beispiel die Schutzwohnungen ihre Finanzierung genommen.

00:04:56: Okay.

00:04:57: Das ist natürlich alles noch so im Aufbau.

00:04:59: Wir warten jetzt auch noch auf die entsprechenden Rechtsverordnungen.

00:05:02: Wie wir das jetzt hier mit unseren Trägern komplett umsetzen.

00:05:06: Aber da hat sich z.B.

00:05:07: vieles gebessert, erst mal in der Theorie im Gesetz.

00:05:11: Weil früher waren die halt bei den Landkreisen verordnet, in der Finanzierung auch.

00:05:18: Und das Land hat aber einfach mehr Mittel, oder macht jetzt auch mehr Mittel frei, wie es vielleicht die kleinen Kommunen dann eben können.

00:05:25: Und früher mussten auch die Frauen z.B.

00:05:26: den Aufenthalt bezahlen.

00:05:28: In einem Frauenhaus zum

00:05:28: Beispiel?

00:05:29: Genau, in einer Frauenschutzwohnung Frauenhaus.

00:05:31: Und das übernimmt jetzt auch komplett zum Beispiel das Land, dass das jetzt niedfrei ist.

00:05:36: Und es soll in der Rundum Sozialarbeiterbetreuung stattfinden.

00:05:42: Da muss man natürlich dann auch gucken, wie ist der Bedarf, also in einer großen Stadt wie Aufford, da ist das Frauenhaus immer vollbelegt.

00:05:49: In einer, ich sag mal, ländlich geprägten Region, da kann es auch mal sein, dass in der Wohnung mal ein Monat keiner ist.

00:05:55: Da muss man passend ein bisschen drauf in Zukunft gucken, wie man das dann umsetzt.

00:06:00: Ich weiß, dass es z.B.

00:06:01: im Pösnick ein Frauenhaus gab.

00:06:03: Ich weiß gar nicht, ob es das noch gibt.

00:06:05: Gibt es Frauenhäuser oder Wohnungen im Landkreis verteilt?

00:06:10: Früher gab es das mal an Pösnick, das war vor meiner Zeit.

00:06:12: Das ist schon richtig lange her.

00:06:14: Aber wir haben hier eine Frauenschutzwohnung, die auch für mehrere unterschiedliche Familienplatz bietet.

00:06:20: Das ist im Moment, ich sag mal, mehr wie eine Art WG.

00:06:24: Aber auch da hat Thüringen jetzt Vorgaben, in Zukunft muss man den Frauen eigene Wohnungen zukommen lassen.

00:06:30: Und es gibt dann auch diese Maßgabe nach Einwohnerschlüssel.

00:06:34: Also auf zehntausend Leute eine Schutzwohnung.

00:06:38: Heißt im Saale Rollerkreis eigentlich ja schon fast bis acht.

00:06:41: Sind ja knapp achtzigtausend Einwohner.

00:06:43: Aber mindeststandard werden wohl fünf.

00:06:46: Reicht es aus aktuell?

00:06:48: Ja, würde ich sagen ja.

00:06:49: Was jetzt auch neu ist, dass wir auch ... Wenn jetzt zum Beispiel Erfurt Jena Gerra, kein Platz mehr hätte und wir hätten denen, dass die Frauen eben auftüringenweit unterkommen können und dass das auch alles finanziert wird, auch die Fahrerei und alles.

00:07:05: Ja, jetzt sind wir schon so tief drin im Thema.

00:07:07: Dabei wollte ich den Urschleim erst mal ein bisschen angratzen, weil so was mich interessiert, ist Erst mal überhaupt zu klären, wie wird man denn gleichstellungsbeauftragte?

00:07:18: Was muss man studiert oder gelernt haben?

00:07:20: Was haben Sie studiert, respektive gelernt, um in diese Stelle antreten zu können?

00:07:24: Also vom Grunde her bin ich eigentlich Verwaltungsbeamtin.

00:07:28: Ich bin da eigentlich im Haus hier einen ziemlich vielen Stellen-Einsatz bauen.

00:07:31: Das ist vergleichbar mit diesen Verwaltungswachen-Gestellten.

00:07:34: Was Sie auch schon angesprochen wurde, als Sie gesagt haben, dass Sie vorher eine andere Stelle hier im Landratsamt gearbeitet haben.

00:07:40: Und ja, im Laufe der Zeit hat man sich halt noch entsprechend weitergebildet und hat dann noch gewisse Dinge oben draufgesattelt.

00:07:48: Also, das ist jetzt nicht so bei der Urausbildung geblieben.

00:07:52: Ja.

00:07:53: Also, ich hab dann auch, als ich die Stelle dann hatte, noch mal speziell ... Das ist jetzt von der Uni Ulm waren das Angebote gewesen nochmal, zertifizierte Fachkraft, häusliche Gewalt, Kinderschutz, frühkindliche Belastungen.

00:08:07: Da habe ich die letzten vier Jahre nochmal schon ein bisschen was nachgeholt und mich weitergebildet.

00:08:12: Weil Sie wollten oder weil Sie mussten?

00:08:14: Jetzt mal provokant zu fahren.

00:08:15: Die Zwung hat mich keiner, das waren also freiwillig.

00:08:18: Ja, das bringt mich da gleich zur nächsten.

00:08:21: Frage und dann doch zur Überleitung, dass wir etwas tiefer einsteigen und uns ein bisschen mehr auf die Sahler-Orla-Kreis und ihre Arbeit also konzentrieren.

00:08:28: Und da würde mich zuallererst interessieren, was genau Sie hier im Sahler-Orla-Kreis zu tun haben und ob Ihre alleinige Stellvertreterin, der Stellvertreter, ob das ausreicht, das Pensum abzudecken an Arbeit, das anliegt.

00:08:44: Das ist eine gute Frage, weil im Dunkelfeld ist bestimmt noch mehr los, als das, was wir wissen.

00:08:50: Jetzt zum Thema häusliche Gewalt zum Beispiel schon mal.

00:08:52: Aber mit Sicherheit auch zum Thema Mobbing, weil es gibt ganz, ganz viele Opfer, egal aus welchem Bereich, die kommen einfach nicht und lassen sich dann nicht helfen, aus welchem Grund jetzt auch immer.

00:09:03: Oder kommen nicht zur Gleichstellungsbeauftragtengehend.

00:09:05: halt, was wir sich zum Sozialarbeiter an der Schule oder an andere Beratungsstellen, die dann im Saal-Ola-Kreis vertreten sind.

00:09:12: Aber wir haben ja auch ein Netzwerk im häusliche Gewalt mit einundzwanzig.

00:09:17: verschiedenen Parteien hier aus dem Landkreis und auch teilweise überregional.

00:09:22: Und wir treffen uns dann auch viermal im Jahr, besprechen dann eben die Lage, die Frage, was ist bei uns vielleicht anders, wie woanders in Thüringen oder in Deutschland.

00:09:35: Wir machen zum Beispiel jedes Jahr mindestens eine Aktion.

00:09:39: Und wir schauen halt, welche Gewaltform ist zum Beispiel gerade im Thema?

00:09:43: Oder was ist generell gerade im Thema?

00:09:46: Was heißt die Aktion?

00:09:47: Wie muss ich mir das vorstellen?

00:09:48: Was sind das für Aktionen?

00:09:49: Also die waren früher, war das mehr so eine Tagesgeschichte, so ein paar Stunden vom Tag, eine so eine Straßenaktion.

00:09:58: Das hat Corona gekillt.

00:10:03: Dann muss man was anderes einfallen lassen, weil Corona halt auch den hässlichen Nebeneffekt alle waren zu Hause.

00:10:09: hockten aufeinander und die Gewalt war vielleicht dann noch schlimmer.

00:10:12: Und wie komme ich jetzt dort an die Leute ran?

00:10:15: Oder wo dürfen die überhaupt noch hin?

00:10:18: Und dann haben wir gesagt, wir müssen irgendwas tun.

00:10:21: Wir machen jetzt nicht ein aktionsfreies Jahr.

00:10:24: Nee, jetzt müssen wir gerade was machen.

00:10:26: Und sind dann mit einer Plakataktion zum Beispiel rausgegangen und haben gesagt, wo dürfen die Leute noch hin?

00:10:31: Ich hab zum Beispiel immer die Schleizer-Abo-Dege mit im Rennen, mit einer Taschentuchaktion.

00:10:35: Das heißt, die bekleben Taschentuchpäckchen mit unserer Werbung.

00:10:40: geben die mit in die Apotheken-Medikamenten-Tütschen.

00:10:42: Sehr gut.

00:10:44: Und dann haben wir gesagt, okay, die Sparkasse, die Banken, das ist ja immer ein Thema, wo ich noch hin darf.

00:10:49: Einkaufen durfte ich auch noch.

00:10:52: Also haben wir große Bäckereien und Fleischereien noch mal mit angesprochen und haben dann unser Aktionsmaterial dort abgegeben.

00:10:59: Und haben sie halt gebeten, das auszulegen, auch in diese mobilen Fahrzeuge, die auf die Dörfer fahren, mitzunehmen.

00:11:04: Das halt wirklich, ich sag auch mal, die achtzig Jahre Oma vielleicht irgendwo auf dem Hundertseelen-Dorf, auch findet.

00:11:11: Können Sie eruieren, wie dieses Infomaterial angenommen wird und zu welchen Ergebnissen das führt?

00:11:22: Das ist eine gute Frage, weil wir geben es ja, ich sage mal, schon in gewissen Größenordnungen raus.

00:11:29: Und wir schicken es ja an Adressen.

00:11:32: Wir haben jetzt schon verschiedene Aktionen gemacht in den letzten Jahren.

00:11:35: Es geht zum Beispiel in Kindergärten oder Schulen oder Arztpraxen waren auch schon dran.

00:11:40: Dieses Jahr waren sogar auch mal Arbeitgeber auf dem Schirm.

00:11:43: Wir können es ja nur empfehlen, auszulegen.

00:11:46: Ja.

00:11:47: Oder Plakate aufzuhängen.

00:11:49: Was Sie dann vor Ort machen, können wir Ihnen ja nicht vorschreiben.

00:11:54: Aber

00:11:54: was ich noch meinte ist, dass jetzt zum Beispiel eine junge Frau betroffen von, um beim Thema zu bleiben häuslicher Gewalt, betroffen hier anruft und sagt, ich hab ihren Flyer oder ich hab die Taschenpackung XY gefunden.

00:12:06: Das kommt vor, aber das ist jetzt ... Ich sag mal, jetzt nicht so, dass die uns tausend Leute im Jahr die Buda inrennen mit dem Thema.

00:12:15: Das muss man auch mal sagen.

00:12:16: Aber ich geh natürlich selber ja auch durch diese Welt.

00:12:19: Klar hab ich bei meinen Ärzten das auch schon liegen sehen.

00:12:22: Wir haben auch keine Zeitspanne drauf, das ist also gilt ewig.

00:12:27: Deswegen müssen die das nicht nach dem Winter wieder wegschmeißen.

00:12:30: Sondern die können das jetzt endlos lange auslegen.

00:12:33: Die können gerne nachfragen, ob sie noch mal nach Bestellung machen können.

00:12:37: Aber das hatte ich jetzt tatsächlich noch nicht.

00:12:40: Aber ich war aus dieser Lage in meiner anderen Bäckerfigurale hier in Schleitz und habe noch das Plakat von vor fünf Jahren hingesehen.

00:12:46: Und dann habe ich mir so gedacht, alles klar, die sind noch dabei.

00:12:50: Finde ich gut.

00:12:52: Definitiv.

00:12:52: Kommt da z.B.

00:12:53: auch manchmal so aus der Werklauffiliale oder der Arztpraxis so direkte Rückmeldungen?

00:12:58: Ich hab da was gesehen, ich hab da was gehört.

00:13:01: Da können Sie sich darum kümmern.

00:13:02: Kommt so was auch?

00:13:04: Die Arztpraxen haben sich tatsächlich zurückgemeldet, aber da ja unser Netzwerk aus, wie gesagt, ein, zwanzig Parteien besteht, haben die sich natürlich dann an das Gesundheitsamt, an ihre Kollegen so zu Sachen gewandt.

00:13:14: Und weniger dann

00:13:15: an mich.

00:13:15: Parteien im Sinne von Partnern.

00:13:17: Genau.

00:13:19: Also ja, da kam Reklof.

00:13:22: Darauf muss ich natürlich nicht in riesengroßen Zahlen vorstellen, aber der Rücklauf ist definitiv da.

00:13:28: Falls wir noch dazu kommen, werden wir vielleicht über prädentielle Statistiken noch sprechen.

00:13:31: Was mich interessiert, und das hatten Sie gerade schon mal angerissen.

00:13:34: Ich habe auf der Webseite vom Landratsamt des Saale-Orla-Kreises gelesen, dass es auch Männerberatung bzw.

00:13:39: Männer-Schutzwohnungen gibt.

00:13:41: Wird das beansprucht in Saale-Orla-Kreis?

00:13:44: In Thüringen gab es mal eine Männer-Schutzwohnung in Gera vor einigen Jahren.

00:13:47: Der Kollege

00:13:48: Drustam Hosenkrant sich unter Eintrumpf umgekümmert.

00:13:50: Leider wieder geschlossen.

00:13:51: Wurde halt dann doch nicht so genutzt und war halt dann in der Kostenfalle wahrscheinlich geworden.

00:13:56: Der Bedarf ist da.

00:13:58: Ich hab jetzt in den sechs Jahren einen Mann gehabt, der den Schutz brauchte.

00:14:03: Und da haben wir aber noch den Welsenberg-EVO-Plauen.

00:14:05: Ja.

00:14:06: Und die sind bundesweit offen.

00:14:08: Tami Weißenberg, ja.

00:14:09: Fantastische Bücher über einen Gewalt.

00:14:12: Und den hab ich dann dahin geschickt.

00:14:14: Die haben den auch aufnehmen können, hatten Platz damals.

00:14:17: Also, das heißt, ich stell mir das ... Nehmen Sie mich naiv, wenn ich jetzt die Frage stelle, ob es einen Unterschied gibt zwischen der Tatsache, dass eine Frau betroffen von Gewalt, von häuslicher Gewalt sich hier meldet und dass ein Mann sich meldet, weil das für Männer irgendwie auch so ein bisschen so ein, glaube ich zumindest, so eine Stolzgeschichte

00:14:37: ist.

00:14:37: Das ist sicherlich auch in der Erziehung im Thema.

00:14:40: Also ich denke mal jetzt, fünfzig, sechzig plus, die würden sich wahrscheinlich schwer outen.

00:14:45: Ja.

00:14:46: Die Jüngeren sind dann schon wieder anders.

00:14:49: Da kommt vielleicht dann ja mal was.

00:14:51: Weil das anders in der Erziehung läuft.

00:14:53: Oder auch die Prävention anders läuft, die Aufklärung einfach eine andere ist.

00:14:57: Das merke ich auch im Verhalten der Frauen.

00:15:00: Früher war vielleicht die verschreckte, heulende Frau vor einem.

00:15:06: Klassiker vielleicht mit einem blauen Auge.

00:15:09: Heute sind die viel tougher.

00:15:12: Also die wissen schon, was man ihnen erzählt, das ist nicht unbedingt alles nur neu.

00:15:18: Die kennen auch die Hilfsangebote.

00:15:21: Die haben, ich sag mal, ihre Rechte kennen schon ganz viele.

00:15:23: Und das ist ja auch gut so.

00:15:25: Und die sind dann schon teilweise, wie soll ich jetzt sagen, die kommen nicht mal ganz so hilflos.

00:15:31: Die wissen schon, ja, ich hab mich schon mal nach einer Wohnung umgeschaut oder ich bin da schon dran.

00:15:37: Also,

00:15:38: das hat sich schon geändert.

00:15:39: Und da denke ich, da macht die Prävention schon vieles.

00:15:42: Wie viele Männer melden sich im Schnitt pro Monat oder pro Jahr bei ihnen?

00:15:46: Das ist echt ... Das kann ich an einer Hand zählen.

00:15:52: Das ist wirklich ganz wenig.

00:15:54: Wir erinnern aber jedes Jahr oder fast jedes Jahr auch die Männer, dass die Hilfen hier oder über uns zu finden sind.

00:16:01: Wir haben ja da dieses Projekt A-IV in Jena.

00:16:03: Die Männerbereitungsstelle ist ja auch in unseren Netzwerken integriert.

00:16:06: Und mit denen hat zum Beispiel mein Info-Stand hier vom Landratsamt gemacht einen Tag zusammen mit der Interventionsstelle.

00:16:12: Da haben wir dann auch Männer gezielt angesprochen.

00:16:15: Die Reaktionen... Ja, die kannten's halt schon.

00:16:18: Für mich war's dann noch ein bisschen neu, weil ich so ein Info stand, die ich jeden Tag ja macht.

00:16:23: Und da war wirklich auch so von ... Lass mich bloß in Ruhe und gar nix

00:16:28: sagen.

00:16:29: Die Frage wollte ich grad stellen, genau.

00:16:30: Bis

00:16:31: ... ja, so ein bisschen belächeln und vorbeilaufen.

00:16:35: Und nie, ich hab kein Bedarf, wenn man so drauf anspricht.

00:16:38: Also, das war ... ja, das war auch meine Erfahrung.

00:16:42: Wir hatten letztes Jahr noch mal von ... Das Projekt erführt den Werbespot hier auch laufen lassen in zwei Kinos bündlich zum Männertag, für zwei Monate in zwei Kinos.

00:16:53: Ja, um einfach auch die Männer mal wieder, wenn sie ins Kino gehen, in der Werbung darauf aufmerksam zu machen, für euch gibt's Hilfe.

00:16:59: Interessiere mich noch zwei Sachen, bevor wir noch mal ein bisschen allgemeiner und dann noch mal in ein anderes Thema gehen, bevor wir zum zweiten Teil der heutigen Folge kommen.

00:17:07: Und das ist ja noch mal was ganz anderes.

00:17:10: Geht Mensch ... Ob Frau, ob Mann, ob Betroffen von häuslicher Gewalt eher zur Polizei, oder kommt man eher erst hierher?

00:17:19: Das ist komplett unterschiedlich.

00:17:21: Es ist tatsächlich unterschiedlich.

00:17:23: Wir haben zum einen, wenn man auf die Notwohnung zu sprechen kommt, wir haben einen Frauennotruf, der läuft beim Träger der Schutzwohnung auf.

00:17:32: Natürlich bringt auch die Polizei in Nacht- und Nebelaktionen die Frauen in die Wohnung.

00:17:37: Und natürlich melden sich die Frauen auch ... vielleicht über das Jugendamt, über Beratungsstellen, vielleicht kommen sie auch direkt zu mir, also das ist wirklich dadurch, dass wir diese ein und zwanzig Partner haben.

00:17:48: Wo halt gerade das Problem aufschlägt oder wen man da gerade auch vertraut, da geht man halt hin.

00:17:52: Ja, ja.

00:17:53: Kriege sie manchmal so Hassanrufe von

00:17:55: Männern oder so?

00:17:56: Nee, das hatte ich tatsächlich so noch nicht.

00:17:58: Okay.

00:18:00: Dann haben wir das im Grunde erst mal, aber doch, ich möchte es noch mal ein bisschen allgemeiner machen.

00:18:06: Wenn wir einmal beim Thema sind, sollten wir vielleicht doch kurz mal noch dazu bleiben, wie sieht denn ... die Situation allgemein und vielleicht auch aktuell hinsichtlich der häuslichen Gewalt im Salle-Orla-Kreis aus.

00:18:16: Haben Sie, was dieses spezielle Feld Ihrer Arbeit angeht, viel zu tun?

00:18:21: Also, ich sage mal so, ich hatte Jahre, da war die Schutzwohnung ... ja, die war halt da, aber ... ich sag mal schlecht belegt, was eigentlich ja gut ist.

00:18:32: Ja.

00:18:33: Aber nicht unbedingt, um in überlebender Wohnung zu sichern, aus Kostengründen.

00:18:37: Ja.

00:18:37: Ähm

00:18:38: ... Das hat sich dieses Jahr schlagartig verändert.

00:18:41: Dieses Jahr gab es fast keinen Dach, wo die Wohnung noch nicht belegt war.

00:18:47: Das ist schon ein immenses

00:18:48: Problem.

00:18:48: Dieses Jahr ist eigentlich das schlimmste Jahr, was die Belegungszahlen betrifft.

00:18:54: Gibt es da eine?

00:18:54: Was meinen Sie, woran das liegt?

00:18:58: Ich sag mal sicherlich, sprechen die Statistiken auch für sich, dass die höchstliche Gewaltzeit Corona jedes Jahr aufs Neue zunimmt.

00:19:05: Aber ich denke schon, dass auch viel Prävention ... Natürlich auch viel diesen AHA-Moment aus.

00:19:11: Und die Frauen, die sind ja heute auch Taffo.

00:19:16: Das sind dann vielleicht schon Sachen.

00:19:18: Und jetzt gehe ich den Weg.

00:19:19: Vielleicht mehr wie noch vor zehn Jahren.

00:19:23: Das ist ein spannendes Thema, über das wir eigentlich eine ganze Zeit treten könnten.

00:19:26: Aber es sind ja noch ein paar andere Themengebiete, die sie abdecken mit ihrem Job.

00:19:30: Zum Beispiel halten Sie mir gerade den Flyer hin.

00:19:33: Es gibt so verschiedene Kampagnen.

00:19:35: Dann machen wir das doch jetzt gleich, bevor ich die anderen Fragen stelle.

00:19:38: Denn was Kampagnen angeht, hätte ich auf jeden Fall ein paar Fragen gestellt.

00:19:40: Aber ich sehe gerade zwei Flyer, der eine so ein bisschen rot und blau gehalten mit einem Rettungsring, der auf einer blauen Wasserroberfläche schwimmt.

00:19:49: Sexuelle Belästigung und Stalking sind eine Straftat.

00:19:53: Hilfe und Unterstützung in unserer Region findest du bei uns.

00:19:57: Wollen Sie da kurz das dazu sagen?

00:19:59: Also, das Netzwerk häusliche Gewalt schaut halt jedes Jahr, was sind so aktuelle Themen?

00:20:04: Was ploppt vielleicht an Gewaltformen mehr auf?

00:20:07: Was ist vielleicht auch Thüringen weit so los oder auch bundesweit?

00:20:11: Wo müsste man vielleicht mal in die Prävention gehen?

00:20:13: Und wir haben also den Anspruch, schon eine Präventionskampagne im Jahr zu machen.

00:20:17: Wir haben auch einen Flyer, wir haben auch einen Flyer für die Schutzwohnung.

00:20:20: Also, da gibt es mehrere Sachen.

00:20:22: Und zusätzlich halt eine Jahreskampagne.

00:20:25: Dieses Jahr waren es sogar zwei.

00:20:27: Im Sommer haben wir die Kampagne gestartet mit Storging und sexueller Belästigung.

00:20:31: Speziell jetzt mal auf den Bäderbereich, Freibad, aber auch Hallenbad.

00:20:35: Deshalb der Wettungsring im Wasser.

00:20:38: Und das war jetzt nicht so, dass wir so viele Vorfälle in den letzten Jahren gehabt hätten.

00:20:44: Aber wir hören es bundesweit.

00:20:47: Und okay.

00:20:49: Viele wissen ja nicht, deswegen haben wir auch diese Überschrift gewählt, Stogging und sexuelle Belästigungen sind Straftaten.

00:20:54: Viele wissen ja gar nicht, die denken, das ist so ein Kavalierstilikt vielleicht, dann kriegen sie mal eine Aumanung, vielleicht mal ein Bußgeld.

00:20:59: Aber nein, das kann zur Anzeige gebracht werden.

00:21:02: Und das hat auch Konsequenzen.

00:21:03: Was wäre denn die krasseste Konsequenz?

00:21:06: Naja, es kommt halt auch auf die schwerer der Tat jetzt wieder drauf an.

00:21:10: Aber was dann in Folge dieser Aktion eigentlich aufploppte, wir haben das dann ... Ende Mai da gehabt das Material, haben das an alle Bedroh hier in unserem Landkreis geschickt, beziehungsweise an die Kommunen, je nachdem, wer im Verträger von den Freibedern ist.

00:21:25: Oder auch hellen Bedernthermen.

00:21:27: Und wir können es ja nur hinschicken, in der Hoffnung, dass die das auch wirklich aufhängen.

00:21:31: Wir geben da noch ein paar Empfehlungen, hängt zum Beispiel in die Umkleiden, in die Toiletten.

00:21:35: Also auch in so, ich sag mal, beruhigtere Zonen, weil wir haben ja immer den QR-Code mit unseren einundzwanzig Partnern mitvermerkt.

00:21:42: Die Leute sollen das ja auch mal in Ruhe scannen können.

00:21:45: ohne dass sie vielleicht beobachtet fühlen.

00:21:48: Oder was wir auch gerne machen, dass wir noch so Info-Plättete zuschreiben, wo wir mal diese Gewaltformen beschreiben, dass die Leute erst mal einordnen können, bin ich nicht betroffen.

00:21:57: Und das kann man dann halt sich dort auch unterziehen, sozusagen.

00:22:00: Und ja, das war vielleicht ... beide Saison ging Mitte Juni los.

00:22:07: Und nach zwei Wochen ungefähr rief Michael Adjo Euroherz aus der oberfränkischen Region an.

00:22:13: Und sagte, wir sind hier auf eure Plakate gestoßen.

00:22:17: Wir hatten hier einen Hofenvorfall.

00:22:19: Und dann ging das wirklich, wie die Badesaison begann, und diese heiße Sommerphase begann, die ja kurz war.

00:22:25: Aber gut.

00:22:26: Drei gute Wochen, ja, für die Bäder, und dann die Hürze auf.

00:22:29: Da hatten die einen Hofenvorfall, da gab es einen Co-Brockenvorfall.

00:22:33: Also jetzt hier bei uns nicht, ich wüsste zumindest nix.

00:22:36: Und Deutschland-Welt auch wieder an verschiedenen Ecken.

00:22:39: Und ich hab dann gesagt, ja, da hatten wir uns auch mal kurz unterhalten, gab es auch eine Radiointerview.

00:22:47: Auch wenn die Frau vielleicht nicht in ihren heimischen Freibad angegriffen wird.

00:22:52: Ich sag mal, in Vorfall in Hof.

00:22:54: Ich kann auch in Hofbaden gehen, das ist der Nachbarlandkreis.

00:22:56: Ich kann hier einen Wochenendtrip, irgendwo einen Touring inmachen, keine Ahnung.

00:23:00: Deutschlandweit, und dann passiert's mir.

00:23:03: Klar gehe ich dann vielleicht dort, holt dort die Polizei.

00:23:06: Aber du hast ja dann immer noch dieses Danach.

00:23:10: Und dann kannst du ja dich hier vor Ort ... auch sozusagen weiter beraten lassen, dir weiter Hilfens suchen, gerade im psychologischen Bereich und so weiter.

00:23:17: Also macht es schon Sinn, die Frauen da, auch wenn es nicht vielleicht hier passiert, aber generell dazu aufzuklären.

00:23:22: Wir sind

00:23:22: abzuholen quasi.

00:23:25: Also arbeiten Sie auch so ein bisschen länderübergreifend, kreisübergreifend, gerade was das jetzt, was Sie gerade erklärt haben.

00:23:31: Das

00:23:32: war zufällig, aber wenn es hilft, warum nicht?

00:23:36: Und jetzt im Herbst haben wir unsere Aktion ein bisschen früher als sonst gestartet, also nicht zur Woche gegen häuslichen Gewalt im November, sondern schon mal in September reingepackt.

00:23:45: Das große Thema Sucht und Gewalt eine gefährliche Verbindung, weil, ich sag mal, auch die Suchtproblematiken wären nicht weniger.

00:23:53: Und es spielt halt immer bei der Gewalt mit eine Rolle.

00:23:56: Und wenn dann halt diese Einsätze gerade über die Polizei bei häuslicher Gewalt laufen, ist halt auch oft jemand betrunken oder steht unter Drogen oder wie auch immer.

00:24:05: Es ist nicht nur das Klischee, wenn jemand getrunken hat, dass er mehr zu Gewalt neigt, als wenn er eben nichts getrunken hätte oder sie.

00:24:14: Wie kam die Kampagne

00:24:15: an?

00:24:16: Die ist erst angelaufen vor ein paar Wochen.

00:24:18: Wir haben das jetzt auch wieder gut gestreut über das Land sozusagen und können jetzt nur abwarten.

00:24:24: Es ist nicht immer so, dass man, ich sag mal, ein Plakat raushängt und am nächsten Tag kriegst du schon, ich sag mal, zwanzig neue Fälle.

00:24:31: Das wächst dann so bei der Zeit.

00:24:33: Wir haben auch wieder Infopläter gemacht, auch immer in leichter Sprache.

00:24:35: Das ist uns auch wichtig.

00:24:37: Und erklären dann auch wieder, was ist denn Sucht?

00:24:41: Wie hängt denn Sucht und Gewalt zusammen?

00:24:43: Also, dass die Leute draußen auch erst mal verstehen.

00:24:46: Weil einfach nur so ein Spruch, weiß ich ja trotzdem noch nicht viel.

00:24:49: Richtig.

00:24:49: Und klar, sollten es immer die Betroffenen lesen.

00:24:52: Meistens ist es vielleicht aber andersrum.

00:24:55: Aber wir wollen natürlich auch das Umfeld schärfen und sagen, okay, ich bin vielleicht Angehöriger oder Nachbar oder Kollege oder wie auch immer.

00:25:02: Da kann man ja vielleicht auch noch mal mit Eingreifen und Intervenieren.

00:25:07: Ja, und auf diesen Infobleddern ist dann halt auch noch mal schön erklärt, wenn ich suchtkrank bin, neige ich vielleicht zu Gewalt.

00:25:15: Aber wenn ich durch einen suchtkranken Gewalt auch fahre, kann es auch passieren, dass ich bei der Verarbeitung, wenn ich mir eben keine Hilfe hole, selber in die Sucht abrutsche.

00:25:24: Also auch dieser Effekt.

00:25:25: Also nicht nur

00:25:26: die Co-Abhängigkeit im Theoretischen, sondern ... Ich kann

00:25:28: auch selber reinrutschen.

00:25:30: Und wir versuchen halt jedes Jahr ein anderes ... Thema sozusagen, was halt vielleicht gerade öfters mal aufploppt, dann uns eben für die Kampagne heran zu ziehen.

00:25:41: Also es gibt jetzt nicht einen festen Plan, wo ich sage, in den nächsten zehn Jahren sind die Themen schon fest, da gucken wir wirklich, was gerade anliegt.

00:25:47: Und wir hatten auch zum Beispiel schon die Pfleger, gewaltender Pfleger.

00:25:51: Da ist es ja auch so, ich kann ja den alten Menschen misshandeln, wenn mir das vielleicht auch aus Überforderung heraus, alles gehabt so vieles.

00:25:59: Aber auch der zu pflegende kann seinen Pflegepersonal attackieren.

00:26:05: Sexuell belästigen zum Beispiel.

00:26:06: Oder

00:26:06: auf die Tasse hinterher schmeißen, weil ja mit der Situation im Pflegebett überhaupt nicht klar kommt.

00:26:12: Also, da spielt vieles auch immer miteinander, ne Rolle.

00:26:18: Und das ist nicht immer nur einer.

00:26:20: Das kann von beiden Seiten eben passieren.

00:26:22: Natürlich.

00:26:22: Und so haben wir halt jedes Jahr so unsere Themen.

00:26:27: Wir hatten auch gerade in Corona Jahr zwanzig.

00:26:29: mal allgemein auf die formende häuslichen Gewaltaufmerksamkeiten, auch auf die gesundheitlichen Folgen, weil das ist ja auch alles nicht ohne, und das wissen ja viele ganz ... also, ich sag mal, überhaupt nicht, was da alles eine Rolle spielen kann an Krankheitsentwicklungen im späteren Leben, gerade wenn ich das auch als Kind erfahre.

00:26:45: Depression ist eins, aber es sind auch körperliche Krankheiten, also nicht nur seelischer.

00:26:49: Zum Beispiel?

00:26:50: Das geht auch hin bis zu Bluthoftdruck, Herzinfarkte, Krebs, also das kann alles eine Rolle spielen.

00:26:55: Okay.

00:26:56: Das sind so Sachen, über die man sich so als ... Mensch, der sich jetzt nicht täglich mit der Thematik beschäftigt und dann niemand gar nicht denkt.

00:27:03: Also klar, das posttraumatische Belastungssyndrom, das hätte ich jetzt immer noch herleiten können, die Depressionen, die wir noch herleiten können.

00:27:08: Beziehungsprobleme zum Beispiel.

00:27:11: Genau.

00:27:12: Und wir versuchen halt immer mit diesen Infobladdern auch die Leute noch ein bisschen, nicht nur mit dem Plakat und dem Slogan, sondern halt das zu erklären, wie spielt was zusammen, kümmert euch um euch, geht halt mal in die Beratungsstellen oder auch zu den Ärzten, je nachdem, was ich halt brauche.

00:27:27: Ja, mehr kann man nicht machen, sag ich immer.

00:27:29: Ich glaube, man könnte noch viel mehr machen, aber das ist ja auch mal eine Kostenfrage.

00:27:34: Was mich auf jeden Fall interessiert, wenn ich jetzt Betroffene oder Betroffene bin von äußlicher Gewalt, aber Angst habe, dass meine Partner, meine Partnerin in irgendeiner Form verbietend oder noch schlimmer reagiert.

00:27:49: Wie müsste ich vorgehen, um bei Ihnen irgendwie in die Beratung zu kommen?

00:27:54: Also, Sie meinen jetzt praktisch, Egal ob Mann oder Frau, der Partner ist nicht davon begeistert, wenn man in die Bereitungsstelle kommt und will das auch verhindern.

00:28:02: Erst mal kann man das alles auf anonymem Weg über Anruf klären, dass man sagt, ich hab jetzt hier so einen Flyer, ich rufe da jetzt mal an.

00:28:11: Klar kann ich gefraubt laufen, dass mein Partner wieder mein Handy kontrolliert.

00:28:14: Das ist auch oft ein Thema.

00:28:16: Dann muss ich mir ein anderes Telefon suchen.

00:28:19: Oder ich gehe halt ins Amt.

00:28:22: oder in die Beratungsstelle, wo ich halt denke, da kann mir geholfen werden und gehe halt persönlich hin.

00:28:27: Aber natürlich sind vielleicht auch, ich sag mal, Bewegungsmuster auch kontrolliert.

00:28:32: Es gibt ja auch diese Apps auf dem Handy, wo man dann sieht, wo ist derjenige jetzt gerade.

00:28:36: Aber

00:28:37: da fährt der Weg über den Hausarzt.

00:28:38: eine Möglichkeit,

00:28:39: oder?

00:28:39: Das ist auch eine Möglichkeit auf alle Fälle.

00:28:43: Wenn man sich nicht dahin wieder rechtfertigt, muss man heute beim Arzt wohnen.

00:28:48: Schlimm, dieses Thema lässt in mir immer so eine gewisse ... Sprachlosigkeit, weil man dem Ganzen gegenüber auch vielleicht ein bisschen unmächtig steht.

00:28:57: Geht Ihnen das ähnlich?

00:28:59: Also man erlebt, das ist auch so eine Geschichte, wo ich sage, das hat sich definitiv auch in den letzten zehn Jahren verändert, die Gewalt in der Beziehung, ihr Partnerschaft war es auch immer.

00:29:12: Ich sag mal, der Klassiker, das blaue Auge, das ist schon lange vorbei.

00:29:15: Also da zieht sich jetzt ein Rattenspanz nach.

00:29:18: wo ich immer sage, ja, die Frauen sind aufgeklärtet, die haben auch schon vielleicht das öfters schon erlebt oder über Jahre oder auch mit anderen Partnern.

00:29:26: Das kann ja auch mal sein.

00:29:27: Die sind aufgeklärtet, aber da kommt eine Lawine hinterher an Nebenbaustellen.

00:29:33: Das war früher auch nicht so krass.

00:29:35: vielleicht auch weil Gewalt in ihrer Ausübung drastischer geworden ist.

00:29:40: Zumindest hab ich den Eindruck, dass

00:29:42: eben

00:29:42: nicht nur die Faust ins Gesicht und das blaue Auge, das wir schon mehrfach benannt haben, sondern

00:29:47: dass tatsächlich

00:29:49: Rippen gebrochen werden.

00:29:50: Ich erinnere mich an mindestens einen Artikel in der ODZ in den letzten fünf Jahren.

00:29:54: Ich kann es nicht mehr genau eruieren, dass eine Frau von ihrem Mann in Neuschlat dort geschlagen

00:29:58: wurde.

00:29:59: Das hat man tatsächlich eine Frau mit Todesfolge.

00:30:03: Das hab ich jetzt hier auch lebte.

00:30:05: Während ich hier bin auf dem Job, eine zu viel, definitiv.

00:30:11: Die Zahlen steigen auch, Leute.

00:30:12: Wir waren im Durchschnitt jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland.

00:30:16: Wir nähern uns schon der zwei an.

00:30:18: Das ist auch so eine Folge von, die Gewalt nimmt zu.

00:30:21: Das ist auch die tödliche Gewalt, die zu nimmt.

00:30:24: Und ... ja, ich sag mal, muss es halt aushalten.

00:30:30: Die Frage will ich mir stille.

00:30:32: Was macht es ... mit einem Menschen, der jeden Tag damit zu tun hat, was macht das mit ihnen?

00:30:37: Gibt es so Interventionsprogramme für Gleichstellungsbeauftragte oder Ähnliches?

00:30:42: Oder sind sie wirklich in der Lage, was ich extrem bewundern würde, zu sagen, das ist mein Job und das lasse ich dann auf der Dienststelle oder auf der Arbeit im Büro und wenn ich nach Hause gehe, ist das ist das Fern von mir.

00:30:56: Also ich sage mal so, man kann sich ja austauschen mit den Netzwerkportnen, also meistens bearbeiten ja sowieso verschiedene Stellen diesen einen Fall.

00:31:05: Ja.

00:31:07: Das ist mal das eine, dass man dann auch ... Wir haben ja jetzt zum Beispiel das Gesundheitsamt im Haus, der sozialpsychiatrische Dienst ist ja jetzt auch Bestandteil des Netzwerkes.

00:31:16: Wenn mir das jetzt sehr anhängen würde, könnte ich mit unseren Psychologen, die das gerne auch für alle Mitarbeiter anbietet, auch reden.

00:31:22: Ja.

00:31:23: Den Hintergrund hätte ich schon mal.

00:31:28: Klar bist du vielleicht auch im Laufe der Zeit ein bisschen abgebrüht, weil ... Irgendwann ist es mal neu und es ist halt nicht mehr ganz so neu.

00:31:35: Und du hast ja auch die anderen Gleichstellungsbeauftragten in Thüringen.

00:31:38: Wir sind ja auch eine LHG, die zusammenarbeitet und sich dann auch wieder austauschen kann und sich auch vielleicht da Hilfe holen kann, auch wenn man mal vielleicht in einem Fall irgendwo nicht so ganz weiter kommt.

00:31:48: Anonymen kann man das ja trotzdem mal miteinander besprechen.

00:31:52: Und also, da ist schon Austausch möglich und auch Hilfe möglich und ... Ich sag mal, es hat mich Gott sei Dank noch nicht so angeknackst, dass ich jetzt sagen würde, ich schmeiß jetzt hin oder so.

00:32:06: Eine letzte Frage zu diesem Themenkomplex, der mich wirklich auch extrem interessiert.

00:32:14: Berufsfeld der Gleichstellungsbeauftragten deckt ja auch so ein bisschen die Arbeit mit Diskriminierung ab.

00:32:19: Dazu habe ich mir auch Tausend Fragen aufgeschrieben, die wir jetzt zumindest erst mal nicht mehr klären können.

00:32:24: Aber es interessiert mich wirklich wirklich sehr.

00:32:26: Melden sich bei Ihnen Homo- oder Transsexuelle Menschen aufgrund von Diskriminierung im Saal-Orlarkreis explizit?

00:32:32: Also das queere Thema habe ich natürlich auch.

00:32:34: Na gehört ja mit dazu, ganz klar.

00:32:36: Durch den Welt passiert da auch ein bisschen was, aber das ist mehr so in den größeren Städten.

00:32:40: Also es ist nicht so, dass ich keine, ich sag mal, Lespisch, Wohlbier, was auch immer, kennenworte.

00:32:47: Aber es sind ... wie soll ich das jetzt sagen?

00:32:50: Entweder sind die gut in ihrem Leben integriert.

00:32:53: Ja.

00:32:53: Wo das auch, ich sag mal, anerkannt ist in ihren Umfeld und da auch keine Anfändungen kommen.

00:32:58: Oder wenn es dann eben noch sehr junge Menschen sind, die jetzt gerade so mit der Schule fertig wären, da lebe ich tatsächlich auf, dass die dann in die Städte auswandern.

00:33:05: Ja.

00:33:06: Also, Thüringenweit oder halt auch bundesweit, ne?

00:33:09: Weil man sagt, hier auf dem Dorf und ... Gibt ja jetzt auch Jugend, die auch anders denkt.

00:33:16: War vielleicht in den neunzigern, denke ich, manchmal ein bisschen freier.

00:33:20: Das ist erschreckend, dass es in den neunziger Jahren freier war, als es jetzt der Fall ist, wir überdachten, wir lassen das so nach und nach und nach und nach.

00:33:27: Jetzt hat es die Entwicklung gegeben, das hinter sich zu lassen und eine... Wirkliche Akzeptanz

00:33:32: zu schaffen.

00:33:33: Ich kenne aus meiner Jugend ja noch so, dass dann so, ich sag mal, die Schwulsäen, so in den Achtzigern, neunzigern so langsam salonfähig wurde, dass man eben sich nicht mehr versteckt hat unbedingt.

00:33:43: Wir haben da auch ein bisschen da auch schon ganz anderes rangegangen in unseren Jagdgängen.

00:33:47: Also, ich hab da noch nie einen diskriminiert deswegen oder einer.

00:33:51: Aber

00:33:52: ich hab auch damals in den Neunzigern, die teilweise auch in die großen Städte gezogen.

00:33:55: Weil ja, es gab ja auch die Älteren noch auf den Dorfern, die das vielleicht nicht so cool fanden.

00:34:01: Und das ist aber heute auch noch so.

00:34:03: Ich hab wenig, die mit mir das Gespräch suchen oder Hilfe suchen, muss ich tatsächlich sagen.

00:34:10: Ja, ich hab gar so den Gedanken gehabt, vielleicht weil es dir bedarf nicht gibt, das glaub ich fast nicht.

00:34:14: Ich glaube, dass es immer so eine Überwindungssache ist.

00:34:16: Aber ich kenne allein aus Pösnik mindestens sechs Menschen, die entweder nach Halbzig oder Berlin gezogen sind.

00:34:22: Weil, ja, ist auch die Sache ... autig mich oder autig mich nicht.

00:34:26: Wenn ich mich nicht autig, wie kompliziert es ist, meine Bedürfnisse auch erfüllen zu können und einen Partner zu finden oder eine Partnerin.

00:34:33: Das ist eben auch so ein Ding, das ist auf dem Dorfen natürlich schwierig und deshalb ist der Gang in die Stadt auch das, sag ich mal, eine Motivation.

00:34:40: Aber jetzt haben Sie gerade angesprochen Kindheit und Jugend in den achtzigeren DDR-Zeiten und das ist das Thema, was wir auf jeden Fall oder was ich auf jeden Fall noch aufmachen will, denn als wir gestern das Vorgespräch hatten, haben Sie ja schon So viel erzählt, wo ich dachte, ich kann das nicht mit aufnehmen, ich würde es gerne mit aufnehmen.

00:34:58: Sie sind ja in einem ganz besonderen Gebiet der DDR, in einem ganz besonderen Gebiet des heutigen Salle-Orla-Kreises aufgewachsen, nämlich in Hirschberg, und das war ein Sperrgebiet.

00:35:08: Genau.

00:35:09: Wie war das?

00:35:10: Oder darf ich fragen, wenn Sie die Frage nicht beantworten wollen, alles kein Problem, wann Sie geboren sind und wie das Aufwachsen gewesen ist?

00:35:18: Ja, also ich bin sozusagen frische Fünfzig.

00:35:20: Okay.

00:35:21: Also, Fünfundsebzig geboren, also schon DDR-Fürzenjahre mitgemacht.

00:35:24: Ja.

00:35:25: Und ich kann auch sagen, nur weil neunter Elfter die Mauer aufging, war die DDR nicht schlagartig beendet, auch nicht am dritten Zehnten neunzig.

00:35:33: Ja.

00:35:35: Also, ich wurde meine komplette Schulzeit, auch wenn es die letzten Jahre ein anderes System dann war, trotzdem noch als DDR-Schule bezeichnen.

00:35:41: Ja.

00:35:42: Das hast du aus den Köpfen nicht und aus den Berufsgruppen nicht so schnell rausgekriegt.

00:35:46: Das hat ja gerade im ländlichen Raum ein bisschen länger gedauert,

00:35:48: bis die ganzen

00:35:48: Dinge hier ankommen.

00:35:49: Also das Sommer der Anarchie, der in Leipzig, in Ostberlin stattgefunden hat, hatten wir so ab fünfe und neunzig so ein bisschen den Pösnick auf jeden Fall.

00:35:57: Aber wie muss ich mir das, bevor wir zur Schule kommen, bevor wir zum Thema Patenbild gerade kommen, was wir vor Gespräch schon hatten und so anderen Themen auch zur Wende.

00:36:06: Sperrgebiet heißt ja, dass wenn ich rausgehe zum Spielen, als Kind, als fünf, sechs, sieben, acht, neunjähriger oder neunjährige.

00:36:17: Gerade in Hirschberg ist man ja umgeben von Natur und von Wald.

00:36:19: Gab es da Einschränkungen, draußen zu spielen?

00:36:22: Ich komme nicht direkt aus der Stadt Hirschberg, sondern aus dem Ortsteil.

00:36:26: Früher war man ja noch eine eigenständige Gemeinde, wie das DDR-Zeiten auch so war.

00:36:30: Das heißt, wir hatten einen Bürgermeisteramt, wir hatten alles im Dorf, was der Mensch zum alltäglichen Leben gebraucht hat.

00:36:37: Und Sicherheit war gegeben.

00:36:41: im Grenzgebiet.

00:36:42: Weil wir hatten auch eine Cassane im Dorf.

00:36:45: Und die Soldaten sind durch Streife gelaufen, auch tags, nachts.

00:36:51: Also, bevor jemand ... Klar, wir hatten auch Klingeln am Haus.

00:36:55: Es gibt's doch gar nicht.

00:36:57: Nicht alle?

00:36:58: Also, ihr kam drauf eigentlich alle die Leute waren.

00:37:01: Aber ... Da musstest du weder gar Angst haben, dass dir einer was wegträgt.

00:37:04: Also, er hat dir einer in der Eierschachtel ins Haus gebliegt.

00:37:07: Weil

00:37:07: du nicht da warst und er wollte dir was bringen.

00:37:09: Aber ich meine, dass man so im Wald spielt, meine Dwegen, und kommt in ein Gebiet, wo man eigentlich gar nicht mehr sein darf.

00:37:17: Also, ich sag mal so, die Sicherheit im Ort war

00:37:19: gut,

00:37:20: weil ich kann mich daran erinnern.

00:37:21: Ich hab dann auch im Alter von vier, fünf Jahren wahrscheinlich dann eher ... Ja, hier hast du eine kleine Tasche und jetzt gehst du mal hinter zur HU und holst mal die Flasche Milch, die musst du dir ja immer bestellen.

00:37:33: Holst mal die Milch und bringe noch zwei Semmeln mit.

00:37:35: Da hast du ein Portemonnaie gekriegt, da waren halt mal, was weiß ich, fünf Mäute drin.

00:37:38: Und dann auf zum Einkauf.

00:37:43: So, welches Kind macht das heute mit fünf?

00:37:45: Das stimmt.

00:37:46: Wir wurden halt auch noch gefordert zur Selbstständigkeit.

00:37:48: Ja, ja.

00:37:49: So, und das war bei uns immer eine, also ich musste auch nicht über die Straße, ich konnte einen Gehweg bis dorthin laufen.

00:37:55: Ja.

00:37:56: Und man hat mir dann auch gesagt, ja, wir gucken auch noch mal am Fenster, weil ich hatte auf dem Weg noch einen bösen Spitz.

00:38:03: Der böse Spitz?

00:38:03: Der böse Spitz war die Herausforderung beim Einkaufen nicht, dass ich alleine da hin musste oder in den Laden irgendwie.

00:38:09: Sondern am Hund vorbei.

00:38:10: Ich musste an dem Hund vorbei.

00:38:13: Aber das hab ich auch überlebt.

00:38:15: Auch wenn er mich manchmal böse angebildet hat und ich schon Schiss hatte.

00:38:17: Aber das waren so Sachen, da hat sich keiner im Kopf gemacht, dass ein Kind weggefangen wird.

00:38:23: Oder dass da irgendwie ...

00:38:25: Viele Autos sind damit sicher auch nicht gefahren.

00:38:27: Ja, erst mal hatte nicht jeder ein Auto.

00:38:29: Wenn dann waren es mal ein paar Mobits.

00:38:32: Aber der Verkehr war nicht mit heute zu vergleichen.

00:38:34: Der Verkehrsunfall war da nicht zu erwarten.

00:38:37: Haben

00:38:37: Sie das wahrgenommen, dass Sie in einer besonderen Situation, in einem besonderen Gebiet aufwachsen?

00:38:42: als Kind, oder kam das erst später in der Republik quasi?

00:38:46: Na ja, wir haben das schon mitgekriegt.

00:38:48: Jetzt das Thema wieder, konnte man einfach so im Wald spielen.

00:38:51: In Ortskärmen, in den Privatgärten war das natürlich alles kein Thema.

00:38:55: Und da gab es ja auch noch die, ich sag mal, viel Kinder im Dorf, da gab es noch die Fahrradgruppen, die dann nachmittags, was weiß ich, mit treffen uns an der Bushaltestelle am Teich oder wo halt so diese Standorte waren.

00:39:05: Wie eigentlich so, genau.

00:39:08: Dann wurde

00:39:09: es schon, Außenromote ist schon interessanter.

00:39:11: Also wir hatten ja damals freie Sicht auf der Arneuen.

00:39:14: Wir hatten ja dort genau den Grenzübergang.

00:39:16: Sie konnten direkt in den Westen gucken,

00:39:17: quasi.

00:39:19: Sagen wir mal so, wir konnten perfekt auf den Grenzübergang schauen.

00:39:22: Also da ging die Brücke oben lang.

00:39:24: Und du hast aber als kleines Kind dann schon beim Spazierengehen die Order gekriegt, nicht stehen bleiben.

00:39:30: Weil an der Brücke hing ein Schild.

00:39:33: Stehen bleiben.

00:39:34: Fernklass, Foto-Aberrat, das war alles verboten, weil wir durften auch nicht zu diesem Grenzübergang mehr gucken als nötig.

00:39:40: Ja.

00:39:41: Und dann war klar, von klein auf über die Brücke wird zügig gelaufen.

00:39:45: Ja.

00:39:46: Das hat man quasi mitgefüttert.

00:39:48: Ja, das war dann schon von klein auf.

00:39:50: Und dann hast du dich das auch nicht später groß getraut, wenn du mit dem Fahrrad selber unterwegs warst oder auch zu Fuß da lange stehen zu bleiben.

00:39:57: Ja.

00:39:58: Klar, Kinder oder Teenager machen immer mal irgendwas.

00:40:01: Aber man kann ja auch langsamer oder schneller laufen.

00:40:05: Richtig.

00:40:05: Und trotzdem mal gucken.

00:40:08: Ist das

00:40:08: provoziert worden manchmal so ein bisschen?

00:40:10: Ich denke, es hat immer mal den Blick gewagt.

00:40:12: Ja, ne?

00:40:13: Kann ich mir anders nicht vorstellen.

00:40:15: Aber das sind so Sachen, die wurden halt wirklich von klein auf so, da geht da nicht hin.

00:40:20: Oder klar, könntest du auch mal ins nahe Weltchen oder ... Das war jetzt nicht so, dass du immer nur in den Ortskern bleiben musstest.

00:40:29: Aber es ist halt auch passiert, dass dann kontrolliert wurdest.

00:40:33: Also, ich kann mich noch eine Szene erinnern.

00:40:35: Ich war mein Großvater Sonntagnachmittag unterwegs.

00:40:39: Und da waren wir, keine Ahnung, vielleicht zweihundert Meter aus dem Ortskam raus, über eine Wiese, dann fällt gelaufen, und da kam halt auf die Patrouille, die wollten Ausweis sehen.

00:40:52: Es war dann aber auch schon so, ich glaub, Sommer, neunundachtzig.

00:40:55: Also, das war schon ein bisschen die Brudelzeit, ne?

00:40:58: Ist uns vorher nie passiert, also mir vorher noch nicht.

00:41:01: Wo ich dann auch gedacht hab, na ja.

00:41:03: Aber auch Leute.

00:41:04: Ja, er kennt uns doch.

00:41:06: Das war ja auch so ein Phänomen, wenn wir aus dem Dorf rausgefahren sind, aus dem Grenzgebiet sozusagen und sind mit dem Bus wieder rein, also von Hersberg, dass heute die Gemeinde Hersberg ist oder die Stadt Hersberg, das war freier.

00:41:20: Aber wenn ich jetzt raus bin, zum Beispiel in der Schleitz und bin mit dem Bus wieder zurück, dann hieß es eben oben an der Kontrollstelle, an der Autobahn oder auch, wir hatten auch noch einen Schlag bei uns zwischen den Orten.

00:41:32: Erst mal anhalten, dann wurde der Bus kontrolliert, dann ist vorne da einer reingelaufen, dann mussten alle ihr Visum oder ihren Stempel da nur im Personalausweis zeigen und erst dann konntest du da reinfahren.

00:41:44: Also das habe ich noch gleich erlebt.

00:41:45: Ich habe ja noch im Juli meinen Ausweis mit vierzehn damals, das haben wir in dem Jahr gekriegt, abgeholt und hatte noch das Vergnügen.

00:41:52: Dann rutsche Zeichen für ein paar Monate.

00:41:54: Okay.

00:41:55: Und dann kennen Sie aber auch die andere Seite.

00:41:58: Denn jetzt kommen wir endlich auf das Sprichwort oder auf das Thema, auf das Stichwort, Patenpregate.

00:42:04: Das war ja nicht unüblich zu DDR-Zeiten, das Schulklassen, auch Kindergartengruppen.

00:42:08: Wir hatten zum Beispiel von der ersten bis zur vierten Klasse die Patenpregate des VEB Kraftwerk in Pösnek.

00:42:16: Bei Ihnen war das ganz was Besonderes, ne?

00:42:19: Also, unsere Orte hörte eigentlich gefühlt am Friedhof auf.

00:42:24: Das ist auch schon bezeichnet, oder?

00:42:25: Das

00:42:26: ist Bill Markarow jetzt, aber es war tatsächlich so.

00:42:29: Weil oben gab es dann noch die Cassane, da gab es auch noch ein Wohnblock.

00:42:34: Da oben haben natürlich auch Kinder gelebt, die Markande, mit denen man vielleicht in der Klasse oder zumindest in der Schule war.

00:42:39: Und das waren aber dann die Familien, wo die Väter sich länger verpflichtet hatten.

00:42:43: Die praktisch dann ihre Familien da vor Ort direkt hatten.

00:42:46: Und wir durften da nicht hin.

00:42:48: Mhm.

00:42:49: Da war noch nach oben in Schlagbaum.

00:42:51: Es war klar, in die Kassanne kannst du nicht einfach mal zu diesem Wohnblock fahren und deine Freunde besuchen.

00:42:57: Die können runter ins Dorf, aber du darfst nicht da hoch.

00:43:00: Ja.

00:43:01: Und der Ort dahinter, Spanberg, oder noch ein kleiner Ort der Lehesden, der noch hinter der Kassanne lag.

00:43:07: Noch

00:43:07: nicht erst gewesen.

00:43:08: Ja.

00:43:10: War für uns Nogo.

00:43:11: Da war noch mal ein gesonderes Spangebiet, das durften wir nicht hin.

00:43:14: Ich hatte eine Klassenkamerade in Spanberg.

00:43:16: Wir konnten nie zu dir einen Kindergeburtstag.

00:43:19: Krass, krass.

00:43:21: Und dann haben sie trotzdem einen Einblick gekriegt über das Thema.

00:43:24: Dann hat man halt diese besondere Form, wir hatten halt die Cassane und dann wurden Baden-Pregaten gebildet.

00:43:30: Das heißt, du hast dann immer eine gekriegt.

00:43:33: Das war ja immer bei der Armee dieser Wechsel im Frühjahr und im Herbst.

00:43:37: Das heißt, wir sind mit Blümchen und Gesangen in die Cassane einmarschiert.

00:43:40: Das

00:43:40: ist mit Halsduch und Blüten.

00:43:41: Ja,

00:43:42: und wir waren dann richtig schick.

00:43:44: Jeder musste aus dem Garten noch ein Streuschen mitbringen.

00:43:47: Und dann hieß es, wir gehen heute wieder hoch in die Kassane, die Neuen kommen.

00:43:51: War auch immer ganz interessant.

00:43:52: Das hat man erst mal draußen auf den Platz gemacht.

00:43:55: Die stiegen natürlich dann von diesem Militärfahrzeug runter.

00:44:00: Mit einem sehr langen Gesicht.

00:44:03: Das haben wir dann auch schon vorgenommen, dass die jetzt gerade nicht so auf Reut sind, hier anzukommen.

00:44:09: Dann hat man gesungen und ein bisschen kleines Programm und die Blumen überreicht.

00:44:13: Die hat herzlich willkommen geheißen.

00:44:16: war ja eigentlich so schön gedacht.

00:44:19: Und dann bist du natürlich nicht gleich wieder abgetreten.

00:44:22: Dann durft man eben auch noch mit reinkommen in den Speisesaal.

00:44:25: Und dann gab's halt immer Kakao und Buttersammel.

00:44:27: Und dann hat man uns aber das Leben halt in der Cassarne auch schmackhaft gemacht.

00:44:32: Also, dann gab's auch mal Tamine, wo man sagt, es gab ja auch zum Beispiel den Dachter NVA.

00:44:38: Wir besuchen wieder unsere Baden-Pregate.

00:44:40: Und ja, dann, wir zeigen euch mal, wie so eine Cassarne funktioniert.

00:44:44: Da wurde uns natürlich mal so ein Zimmer gezeigt, da war ja immer so ein Mehrbettzimmer, ein Doppelstockbetten, blau, weiß, karriere, Bettwäsche.

00:44:52: Strichgerade.

00:44:53: Alles auf Kande, da spinnt exakt, eingeräumt.

00:44:58: Also da war eine extreme Ordnung drin.

00:45:00: Also ihr durftet auch in die, oder sie durften auch in die Spinne, zum Beispiel.

00:45:02: Wir, also die haben die mal für uns mal, mach mal auf, oder die Spieß hat es aufgemacht.

00:45:08: Also, die haben uns das wirklich real gezeigt.

00:45:10: Und ich sag mal, da hat man natürlich wieder einen Vorteil, einen anderen gegenüber, weil das hat wahrscheinlich der Rest der Republik nicht so viel gesehen.

00:45:17: Und selbst unsere Eltern haben das ja oben.

00:45:19: Also, die Feder, klar, die waren vielleicht dort, aber die Mütter.

00:45:21: Und ein

00:45:22: Thema, wie war das ein Thema?

00:45:23: Ja, also, da hat man echt einen Vorteil, dass wir uns das mal angucken konnten.

00:45:28: Und was dann ein bisschen spektakulärer war, wenn wir dann halt auch draußen zu gucken konnten, wie die Strombahnübungen gemacht haben.

00:45:35: Für uns Mädels war das ja jetzt ein bisschen

00:45:37: ... Langweilig?

00:45:38: Nee, langweilig würde ich gar nicht sagen.

00:45:39: Aber so, wir müssen es zum Glück nicht machen.

00:45:43: Die Jungs haben dann schon die ältersten Worten, schon ein bisschen.

00:45:46: dann, hm, schaffen wir das dann mal?

00:45:49: Gab ja kleinere, größere, wenn du dann über diese Wand kriechen

00:45:51: musstest.

00:45:52: Ja, die Eskalatierwand.

00:45:54: Und, na ja, ich weiß jetzt nicht mehr genau, ab welcher Klasse, aber auf alle Fälle durft man Schiefsübungen machen mit einem Luftgewehr.

00:46:01: An die Bäume, also die haben dann oben so direkt hinter der Kassanne war so ein Wäldchen und da hat man dann so kleine Zielscheiben an die Bäume, an die Fichten angebracht, hat uns dann den Reihe gestellt, ich weiß nicht mehr wie viele, fünf, sechs Leute Luftgewehr und jetzt schießt mal.

00:46:17: Gab es da Jungs, vielleicht sogar Mädels, die relativ Zeit über Interesse entwickelt haben und es auch beibehalten haben, die von denen sie dann vielleicht wissen, später tatsächlich den Berufswunsch hatten?

00:46:30: Also, ich kann sagen, dass diese Schießübungen ... hatte jetzt keiner Angst.

00:46:35: Das muss ich jetzt mal wirklich so sagen.

00:46:37: Also, das war okay, weil in den Familien gab's meistens eh einen Luftgewehr.

00:46:41: Ja.

00:46:42: Das wurde auch so mit den Federn und Söhnen.

00:46:45: Auch mein Großvater hat mit mir auf die Hütte, hat mir das auch beigebracht.

00:46:48: Das muss ich auch dazu sagen.

00:46:50: Für uns war das jetzt nicht so, dass mir ... Oh Gott, ich muss jetzt eine Waffe in der Hand nehmen.

00:46:54: Es war ein Luftgewehr.

00:46:56: Ein Vogel hätte es vielleicht umgebracht, ein Mensch nicht unbedingt.

00:46:59: Aber wir haben es zumindest alle mal gemacht.

00:47:05: Ja.

00:47:05: Und dann war es halt in der Schule auch noch mal in dieser Geschichte in der Kassanne verordert.

00:47:10: Und dann wollte man eine AG Schießen auflegen.

00:47:12: Das war dann aber schon relativ nah an der Wende dran.

00:47:15: Und ich weiß, Jungs

00:47:17: ... Jungs sind Gewehre, natürlich.

00:47:20: Da machen wir mit, ne?

00:47:23: Wir medet es dann eher nicht so, auch wenn wir vielleicht gar nicht so schlecht im Zielen waren.

00:47:27: Aber da war unser Interesse halt nicht so groß.

00:47:30: Die Jungs haben dann schon dafür gekämpft, dass die AG wirklich stattfindet.

00:47:34: Die haben sie dann auch noch gegründet gehabt, aber das war nicht mehr so ewig viel und lange.

00:47:38: Aber tatsächlich eine Karriere bei der Bundeswehr hat dann keiner gemacht.

00:47:43: Okay.

00:47:45: Könnte man jetzt auch wieder das Thema aufmachen.

00:47:47: Woran liegt das?

00:47:48: Liegt es daran, dass es die NVA bauen, die Bundeswehr nicht die NVA hat und so weiter.

00:47:52: Aber das steht alles auf einem anderen Blatt.

00:47:55: Jetzt hatte ich gerade noch eine Frage, die mich interessiert hat.

00:47:58: Aber ich glaube, die sind noch relativ viele zum Bund gegangen.

00:48:01: Ja.

00:48:02: Ähm, also dieses, ich mach Zivi, es macht sicherlich auch ein Thema, aber vielleicht nicht so groß wie woanders.

00:48:08: Jetzt fällt mir das wieder ein.

00:48:09: Hatten Sie diese Wehrsportunterrichtsgeschichte noch?

00:48:11: Nein, da war grade Gott sei Dank ein Jahr vor Herr Wendt.

00:48:15: Ja, ja.

00:48:16: Weil das wäre an vierzehn Tage noch mal gewesen für Mädchen und Jungs.

00:48:18: Ja.

00:48:19: Auch mit, mit Gasmaske, das war immer so, wenn die Großen dann erzählt haben, das war immer so, wo echt alle Respekt davor hatten.

00:48:25: Na, ich durfte zweimal in den Sommerferien, glaub ich war's, weil ich war's auch in den Osterferien.

00:48:30: durfte ich zweimal Opfer spielen bei uns in der Schule.

00:48:32: Einmal war ich ein Opfer mit Brandwunden am Arm und einmal mit einem gebrochenen Bein.

00:48:36: Wir mussten uns dann immer ins Treppenhaus werden, positioniert in der Schule, wer wohl zu liegen hat.

00:48:41: Dann liefen die Großen mit Gasmasten und voller Montur und mussten uns

00:48:46: retten.

00:48:47: Opfer wie auch Sanitäter waren wir auch, weil wir mussten verpflichtend in die AG Sanitäter gehen, ab der siebten Klasse.

00:48:53: Das ist ja auch so.

00:48:54: was, was Sie gestern erwähnt hatten, was ich auch so nicht kenne.

00:48:56: Also

00:48:57: ich hab auch schon mit anderen ja gesprochen, die woanders, vielleicht auch im Grenzgebiet, aber wieder woanders auch aufgewachsen sind, das war vielleicht wirklich von unserer Schulleitung zu gewollt.

00:49:05: Also sagt es jetzt nicht daran, dass es vielleicht Grenzgebiet gewesen ist und dass es irgendwie einen besonderen Grund hatte, in solchen Gebieten diesen Unterricht einzuführen?

00:49:13: Ich denke vielleicht, aber vielleicht lag es auch noch mal speziell an der Schulleitung direkt, an den ihren Lebenserfahrungen, das waren ja auch Leute, die im Krieg waren.

00:49:21: oder den Krieg noch als Kinder oder größere Kinder mittelebt hat.

00:49:23: Neut hatten wir bei uns an der Schule hier auch gehabt, also mit dieser Erfahrung.

00:49:27: Also unser Herr Alther Herr Kaiser oder die alte Frau Neubert, dann der Auto Grote Wohl, Ober-Schule waren ja alles Leute, die ...

00:49:32: Also wir waren in kleineren Jahr gingen dann halt auch mal so, wir haben eine Großübung, wir müssen dann mal die Opfer.

00:49:38: Und dann später, wenn du halt den Kurs hattest, warst du natürlich der Sanitäter.

00:49:41: Und wir haben da wirklich sämtliche Sachen gelernt, also so offene Brüche.

00:49:47: Ja, Platzwunde.

00:49:48: Wie war das für Sie?

00:49:50: Ja, ich meine, das war halt ein Spiel mehr.

00:49:52: Das hast du jetzt nicht so... Das wurde ja dann auch nur angemalt, oder?

00:49:56: Ja,

00:49:56: natürlich.

00:49:57: Das haben wir schon so weit kanalisieren können, aber vielleicht waren wir aber auch von klein auf so geprägt, dass das schon von Anfang an nicht so erschreckend ist.

00:50:05: Oder vielleicht bin ich auch der Typ, der das jetzt nicht ganz so... Es

00:50:09: hat ja Vorteile, so was sehr frühzeitig unterrichtet zu werden.

00:50:14: Meinen Sie vielleicht, dass das Gang und Gäbe werden sollte oder könnte an deutschen Schulen und

00:50:19: Teilgemeinen?

00:50:20: Es würde nicht schaden.

00:50:22: Weil ich kann mich auch noch erinnern, das könnte sogar noch in dem Zwischenwende und Einheit gewesen sein.

00:50:29: Weil wir hatten ja dann diese Übung nicht mehr, diese Wehrübung.

00:50:33: Aber ich kann mich noch dran erinnern, dass wir noch in der Schule saßen und hatten auch so eine alternative Woche.

00:50:37: wo wir noch mal verschiedene Serenentypen gelernt haben, wo wir noch mal lernen, was passiert, wenn ein Haus einstürzt, wo rette ich mich, in welche Ecke des Hauses, was ist die sichere Ecke, dass ich nicht gerade da hin renn, wo der Balken runterfällt, sondern dass ich halt das Zimmer so visualisiere, wo ist jetzt Frau und wo nicht.

00:50:55: Hatten

00:50:55: wir alles nicht.

00:50:57: Und könnte ja bei den Erdbeben vielleicht auch mal helfen.

00:50:59: Aber so was hat man uns noch echt beigebracht.

00:51:03: Krass, krass.

00:51:07: Es ist schade, aber nicht.

00:51:08: Wäre schon hilfreich, würde ich unterschreiben definitiv.

00:51:12: Also ich denke mal, das Wissen ist natürlich nur auf Kinderebene passiert, uns das beizubringen.

00:51:20: Und ist auch verdammt lange her.

00:51:22: Aber ich denke schon, dass wir trotzdem noch ein Stück weit anders ticken und denken.

00:51:26: Und wenn ich manchmal unsere heutige Jugend sehe, die ich auch im Haus habe, die werden da echt verloren.

00:51:32: Definitiv.

00:51:34: Wir müssen aber leider ja fast schon zum Ende kommen.

00:51:36: Auch Sie haben ja auch gleich noch einen Termin, wie ich vorhin erfahren habe.

00:51:39: Ich würde noch interessieren, Grenzgebiet.

00:51:41: Plötzlich ist es neunzehnt neunzehnt neunzig.

00:51:43: Plötzlich ist die sogenannte Wende da.

00:51:45: Plötzlich fällt die Mauer, wie man so unschön sagt.

00:51:48: Wie haben Sie das erlebt in Herreschwer?

00:51:51: Also wie gesagt, ich habe ja wirklich hundert Meter neben Grenzübergang gelebt, wenn überhaupt so weit.

00:51:57: Ja.

00:51:58: Und... Es war ja spät am neunten Elften im Fernsehen diese Durchsage.

00:52:04: Meine Familie hat sie in den Frühaufstehungen gehört.

00:52:06: Also waren die alle schon im Bett, ich inklusive.

00:52:09: Meines Bestes

00:52:09: gilt das ab sofort.

00:52:11: Genau, dieser schöne Spruch kam wohl erst, keine Ahnung, zwanzig Uhr irgendwann in den Nachrichten.

00:52:17: Wir haben es nicht mehr mitgekriegt.

00:52:18: Und plötzlich in der Nacht bin ich aufgewacht und denke, was ist das?

00:52:23: Da war schon Bewegung im Haus.

00:52:24: Also ich hab schon gehört, die anderen waren schon ... In der Spur, da geht ein Treppe hoch und runter und so weiter.

00:52:31: Und dann war aber auch so eine Stimme von draußen, so eine Plächer.

00:52:36: Und es war ja Winter, man hatte eine Fensterzugut.

00:52:38: Es waren ja noch DDR-Holzfenster, also sie waren nicht so dicht wie heute.

00:52:42: Das hat noch ein bisschen mehr Klang durchgelassen.

00:52:44: Die doppel-Holzfenster.

00:52:45: Genau.

00:52:46: Und da war irgendwie draußen was los, so von der Autobahn her und dann bist du halt aufgewacht und dann ... Hast du immer nicht richtig verstanden, was der da draußen sagt.

00:52:55: Aber irgendwas war halt los.

00:52:57: Bist du ans Fenster gegangen, hast da runtergeguckt.

00:53:00: Da war ja sowieso schon immer alles beleuchtet.

00:53:02: Aber plötzlich war da ein Mega-Stau auf der A neun.

00:53:04: Alter, krass.

00:53:06: Und klar, Fenster waren ein bisschen aufgemacht.

00:53:09: Es war aber windig, es war ja schon Schnee damals.

00:53:12: Und ja, irgendwie grenzend sind offen.

00:53:15: Da hat er immer so Buchteile gehört.

00:53:16: Und dann war halt auch schon Action im Haus.

00:53:18: Und da oben hink schon am Radio und ... Also das war schon, was ist jetzt los?

00:53:24: Ich meine, in der Sommer hatte sich ja da schon vorbereitet, sozusagen, mit Prager Botschaft und was man da schon alles so erlebt hatte.

00:53:30: Aber das Wort dann, dass es dann so schnell geht, das war dann schon so,

00:53:34: boah.

00:53:36: Erinnern Sie sich noch an das Gefühl, dass Sie in dieser Nacht hatten?

00:53:39: Was haben Sie da Gefühl?

00:53:40: Das kann man eigentlich ganz schlecht beschreiben.

00:53:43: Also erst mal wusstest du nicht, was los ist.

00:53:47: Dann hast du es irgendwie mitgekriegt, auch über das Radio, okay, die haben jetzt die Grenze geöffnet.

00:53:52: Dann hast du dich natürlich wie Bolle gefreut, weil mir hatten ja auch Verwände im Westen und unter anderem hatte ich Patentande dort gehabt.

00:54:00: Und die hatte ich einmal gesehen, da war ich noch vor der Schule, großes Kindergartenkind, weil die halt zu anderen Verwandten außerhalb des Grenzgebiets zu Besuch waren und wir sind da auch hingefroren.

00:54:11: Was ja auch nicht alles ganz ungefährlich war damals.

00:54:13: Ich durfte,

00:54:14: ich sag das mal in Anführungsstrichen Wessis, in solche Grenzgebiete kommen?

00:54:18: Nein, in die Grenzgebiete nicht, aber außerhalb.

00:54:21: Ich weiß, wir hatten

00:54:22: auch Westgebiete.

00:54:22: Ja, außerhalb treffen bei Verwandten.

00:54:27: Aber das hat man natürlich auch nicht ständig gehabt und oft.

00:54:29: War ja auch mit einem gewissen Aufwand verbunden, das alles mit den Genehmigungen und so weiter.

00:54:34: Und dann hast du halt gedacht, die kann ich jetzt sehen und treffen.

00:54:38: Ich kann mal rüber, ich kann mir das drüben mal angucken.

00:54:41: Das muss das erst mal so sacken lassen, die Gedanken, die ... Ich musste erst mal gucken, was passiert.

00:54:47: Ist das jetzt nur heute oder ist es morgen auch noch?

00:54:49: Das war ja auch nicht so klar.

00:54:51: Machen die das nur meine begrenzte Zeit auf oder nicht.

00:54:54: Aber ich kann mich noch erinnern, dass unser Dorf von allen Seiten, dem hatten der Autobahn einen, fährt.

00:54:59: Von allen Seiten sind die wirklich in Scharen gekommen.

00:55:02: Und ich weiß noch früh, da sind dann die Arbeiterbusse gar nicht durchgekommen.

00:55:08: Also, da war alles komplett im Chaos.

00:55:11: Ja.

00:55:12: Also die Leute kamen nicht auf Arbeit, die Schüler kamen nicht in die Schule.

00:55:16: Manche waren schon eh mit den Eltern auf der Autobahn.

00:55:19: Also wusstest du auch nicht, kommen die heute nicht weiter Bus nicht fährt und nicht durchkommt?

00:55:22: Oder sind die schon drüben?

00:55:24: Also war definitiver Ausnahmezustand.

00:55:26: Ja, also kann man das sagen.

00:55:28: Und da ja alle Trabis gute Abgase hatten, hatten wir dann auch recht schnell, wenn wir in Tal leben, wunderschöne Dunstglocke über Monate.

00:55:36: Über

00:55:36: Monate?

00:55:37: Über Monate.

00:55:37: Weil erst gab's ja die neugierigen Sachen, die gleich mal rüber wollten.

00:55:41: Dann gab's ja Begrüßungsgeld eins.

00:55:44: Dann gab's in Bayern Begrüßungsgeld zwei.

00:55:45: Da ist ja bis von der Ostsee alles noch bis runtergekommen.

00:55:49: Also die Stausnahmen keinen Ender.

00:55:51: Das ging wirklich bis Jahresende locker und auch in den Folgemonaten.

00:55:57: Ich würd sagen, den kompletten Winter war das Eskalation.

00:56:00: Ging das soweit, dass Sie das Leute im Dorf gesagt haben, wir haben die Schnauze vor, wir wollen das nicht mehr?

00:56:06: Also, ich sag mal, das Lüften war echt ein Problem, um frische Luft in die Hütte zu kriegen.

00:56:10: Dafür war es echt nachteilig.

00:56:13: Es war auch für einen Verkehr.

00:56:15: Um raus und rein zu kommen, auch schwierig.

00:56:17: Natürlich.

00:56:17: Einkaufen

00:56:18: zu gehen, zu fahren.

00:56:19: Gut,

00:56:19: das hat man ja im Dorf, aber da liefer waren, musste ja auch zum Konsum.

00:56:23: Also, es war dann schon auch mit negativen Säden behaftet.

00:56:26: Das kann man wirklich so sagen.

00:56:30: Ja, Unterricht war dann halt auch erst mal ... relativ, für eine gewisse Zeit, paar Tage.

00:56:35: Ich kann mich noch erinnern, Samstag, Frühdagen, das erste Wochenende, es war Wochenende.

00:56:42: Die Leute mussten nicht arbeiten.

00:56:44: Jetzt sind ja noch mehr an Westen gefahren.

00:56:46: Es war aber Samstag schuldpflicht.

00:56:48: Wir hatten die ja noch.

00:56:50: Na ja.

00:56:50: War das die drei

00:56:51: Stundenpflicht oder war es bei Ihnen schon die sechs Stunden?

00:56:53: Wir hatten fünf Samstag.

00:56:54: Oder fünf war es,

00:56:55: genau.

00:56:55: Die kleinen drei, die großen fünf.

00:56:58: Dann kann ich mich noch dran erinnern, es ist immer halt los.

00:57:01: Wir hatten auch an dem Samstag Sportunterricht.

00:57:04: Und hatten die Sportsachen ja eh dabei.

00:57:06: Und dann waren so Sammeln an der Schule.

00:57:08: Na, wer ist denn heute noch da?

00:57:10: Naja, das hatten die auch, ja.

00:57:11: So, es waren, ich sag mal nur, die Einheimischen da, wenn sie denn alle noch da waren.

00:57:17: Wir hatten auch im Ort Lehrer, auch im Nachbeortenturm rum.

00:57:19: Es war die Frage, kam die dann durch von außerhalb oder nicht, kam die Schulbusse durch oder nicht?

00:57:24: Gab's überhaupt noch ein Schulbusfahrer, oder war der auch schön auf der Autobahn, ne?

00:57:27: Also das waren ja auch die Berufsgruppen, sind ja auch verschwunden.

00:57:30: Natürlich,

00:57:30: ja,

00:57:31: ja.

00:57:31: Und ... Ich kann mich noch dran erinnern, dass wir so eng gesammelt wurden, das kleine Häuschen hier aus dem Ort.

00:57:37: Na ja, dann zieht er euch jetzt mal einen Trainingsanzug an.

00:57:40: Und wir machen jetzt halt heute nur Sport.

00:57:43: Also, normaler Unterricht war, kannst du vergessen.

00:57:46: Okay, was machen wir denn jetzt?

00:57:48: Ich meine, es war winter, es war kalt, der Trainingsanzug war jetzt auch nicht so dick.

00:57:53: Die Donnhalle wär schöner gewesen, aber es hatte irgendwie alle, alle hatten Neugier.

00:57:58: Und dann ließ es halt, und jetzt rennen wir eine Runde durchs Dorf.

00:58:02: Okay.

00:58:03: Naja, in den Sommer halten, es war ein bisschen auf den Hügel, da sind wir runter ins Dorf gerannt.

00:58:07: Ich war kein Sportfan, und aus dem Laufen war das, was ich sowieso nicht gemacht habe.

00:58:11: Also für mich war das an dem Tag nicht so schön.

00:58:14: Aber die Neugier war natürlich befriedigt auf der anderen

00:58:17: Seite.

00:58:17: Ich glaube, das hat keiner bei uns in der Schule gerne gemacht, aber egal.

00:58:20: Naja, jedenfalls, wir liefen durch den Ort, wir liefen hinten raus, wieder ein Berg hoch.

00:58:25: Und das hat sich ja gestaut, zwar überall Stau.

00:58:27: Also die Autos fohren ja nicht kontinuierlich.

00:58:30: Sondern das war ja permanent stehen und wieder anrollen.

00:58:34: Und ich weiß noch, und da lache ich auch heute noch drüber, wir liefen praktisch entgegengesetzt zur Grenze.

00:58:40: Und einer aus dem Trabi schrie dann raus, kehrt um, ihr lauft in die falsche Richtung.

00:58:49: Also so was bleibt dann halt hängen, weil es war halt einfach nur witzig.

00:58:51: Und ja, ich sag mal, der jendige Lehrer, der, ich weiß schon gar nicht mehr, wer das war, der uns da halt mal über Land geschickt hat, der hat einfach auch selber nur gucken wollen.

00:59:00: Wen trifft er da?

00:59:01: vielleicht in der Trabi-Schlange?

00:59:02: Und wie sieht der Autobahn unten aus?

00:59:05: Wie weit hoch geht vielleicht der Stau?

00:59:06: Aber der ging

00:59:07: ... Ewig.

00:59:09: Hätte mal weitrennen müssen.

00:59:11: Waren Sie das erste Mal drüben?

00:59:13: Also, meine Familie hatte kein Auto, das war Problem eins.

00:59:16: Und wir hatten nur zwei Räder, und das war halt Winder.

00:59:20: Und dann haben wir gesagt, wir haben ja das Drama gesehen jeden Tag.

00:59:24: Da hängen wir uns nicht rein.

00:59:26: Und haben gesagt, erst mal nicht.

00:59:28: Gart natürlich auch andere, die aus ihren, ich sag mal, Jobs heraus, auch erst mal nicht rüber sind, weil sie auch nicht so richtig wussten, dreht das der Staat wieder zurück, dann waren sie vielleicht drüben, dann haben sie da irgendwie Nachteile.

00:59:38: Aber wir hatten halt einfach kein Auto.

00:59:42: Und na ja, dann, ja, das Begrüßungsgeld wollte schon trotzdem auch jeder, war ja klar.

00:59:51: Und dann haben wir uns ein Taxi organisiert.

00:59:54: Und sind mit dem Taxi das erste Mal rübergefahren.

00:59:59: Das war die eine Nummer, beziehungsweise ... Wir sind ja auch zweimal dann rüber.

01:00:06: Genau.

01:00:06: Also, ich weiß noch, mir sind ... Das erste Mal waren wir in Naila.

01:00:12: Und dann sind wir dort in so ein Geschäft rein, was wir ja in der Größenordnung von uns ja nicht kannten.

01:00:21: Ich stand erst mal in dem Geschäft, da lief Radio Musik, das kannten wir ja gar nicht.

01:00:26: Da war ein geiler Duft, den hatten wir so nie, nur in der Shop.

01:00:29: Ja.

01:00:30: Und ... alles war halt einfach nur riesig und mega und bunt und schön.

01:00:35: Und

01:00:35: ... ja.

01:00:36: Dann stand ich von ... Ich bin ja so eine Leserratte gewesen.

01:00:40: Stell ich vor so einen riesengroßen Zeitschriftenregal.

01:00:42: Bis dato kann ich so dieses schmale Regal ... Mit der Vollsport.

01:00:46: Konsum.

01:00:48: Und dachte, boah, so viel Zeitungen alleine.

01:00:51: Ja.

01:00:53: Und ich kann mich noch erinnern, das erste, was ich von meinem Begrüßungsgeld gekauft hab, das war eine Zeitschrift.

01:00:58: Krass, das erste, was ich gekauft hab, war eine Diplomat-Kassette.

01:01:00: Und das war nicht die Bravo-Wohl.

01:01:03: Sondern?

01:01:03: Sondern das war irgendwann, ich glaub, Freundin war's, und es war vorne drauf Nicole, ein bisschen Frieden, ne?

01:01:09: Ja, ja.

01:01:09: Und die kannte ich, und dann dachte ich, oh, cool, da ist Nicole drauf die Zeit und kauf ich mir jetzt.

01:01:14: Krass, krass.

01:01:16: Weil ja die meisten, wie Sie schon sagen, die meisten war ja dann Bravo-Worder.

01:01:19: Kann dann auch, ne?

01:01:20: Aber ... War da noch nicht ganz so.

01:01:22: Das kam dann erst die Monate drauf, wo wir dann auch so mit der Bravo so mehr Kontakt hatten.

01:01:27: Aber das war schon echtes Highlight.

01:01:30: Und die Order hieß aber, wir kaufen nur Sachen, die wir wirklich brauchen.

01:01:34: Ja.

01:01:35: Ja, gut, die Zeitschrift ist abgefallen.

01:01:39: Sehr gut.

01:01:41: Das kleine Stückchen Glück in Papierform.

01:01:44: Die Strunde ist leider schon rum.

01:01:46: Ich wollte noch über die neunziger Jahre mit Ihnen reden.

01:01:48: Ich wollte noch über so viele andere Sachen mit Ihnen reden.

01:01:50: Und ich sage das, was ich fast in jeder Folge am Schluss sage.

01:01:53: Wir müssen uns noch mal treffen, um diese Themengebiete noch abzuarbeiten.

01:01:57: Ich bedanke mich, dass ich da sein durfte.

01:02:00: Es hat Spaß gemacht.

01:02:01: Und auch mal so wieder in die Vergangenheit zu gehen.

01:02:05: Weil manches ist ja doch nicht jeden Tag auf dem Sturm oder auch ein bisschen verschwippt manchmal schon.

01:02:09: Eben, das stimmt.

01:02:10: Da kommen ja solche Gespräche gerade.

01:02:11: Deswegen unterhalte ich mich gerne auch mit Menschen, ohne dass ich eine Zeitbegrenzung habe.

01:02:15: Aber das ist ein anderes Thema.

01:02:17: Eine abschließende Frage, was oder gibt es etwas, dass Sie sich für sich vielleicht auch für den Saal Orla kreist, für die nächsten drei bis fünf Jahre wünschen?

01:02:25: Ja,

01:02:26: ich beobachte ja gewisse, ich sag mal, Entwicklungen.

01:02:30: Deutschlandweit oder auch weltweit, wo ich sage, wir gehen jetzt in keine gute Zeit.

01:02:36: Und das erinnert mich auch ein bisschen an diese Vorwendezeit.

01:02:40: Wir haben es halt ja schon mal erlebt.

01:02:41: Und ich würde mir schon wünschen, dass die sich mal alle wieder einkriegen und überlegen, was wirklich wichtig ist.

01:02:49: Und dass man hier, ja, ich sage immer, die Kriegsgeneration ist jetzt langsam weggestorben und alle anderen haben keinen Krieg erlebt.

01:02:59: die Kriegsgeneration, als die Politik gemacht hat, gab es halt auch Frieden.

01:03:04: Und da sollte man vielleicht mal wieder was draus lahmen.

01:03:09: Schönes Schlusswort.

01:03:10: Vielen Dank für das Gespräch und bis hoffentlich zum nächsten

01:03:12: Mal.

01:03:13: Danke, gerne wieder.

01:03:15: Das war Ostwärts, ein Spaziergang durch den Saarler-Hollerkreis.

01:03:19: Vielen Dank fürs Zuhören.

01:03:19: Hört euch auch die anderen Folgen an, ganz, ganz wichtig.

01:03:22: Und schaut vielleicht auch mal auf der Seite der Volkshochschule vorbei oder auf der Seite Der Gleichstellungsbeauftragten der Saale-Orla-Kreise.

01:03:29: Es gibt auf jeden Fall immer was zu entdecken.

01:03:31: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

01:03:38: Ostwärts.

01:03:39: Ein Spaziergang durch den Saale-Orla-Kreis.

01:03:43: Ein Podcast der Volkshochschule Saale-Orla-Kreis gefördert

01:03:47: vom Thüringer Ministerium

01:03:49: für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

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